Arthur Pfungst (9. März 1864–3. Oktober 1912) entstammte einem jüdischen Elternhaus (Kurzbiographie). Er war Freidenker und Humanist, Erfinder und Betriebswirt, vielseitiger Autodidakt, promovierter Naturwissenschaftler, Übersetzer, Publizist und Sponsor von Freibibliotheken, Lesehallen und Volkshäusern.
Pfungst war erfolgreicher Unternehmer, mit einer besonderen Vorliebe für indische Kultur (Inhalt Gesammelte Werke II. Band) , insbesondere den Buddhismus; Förderer der Kartellbewegung freigeistiger Verbände (1911 Vorsitzender des „Weimarer Kartells“), der weltlichen Schule, Gründer der humanistischen „Freien Akademie“, Förderer einer Freidenker-Hochschule, Verleger, 1900 Stiftung des „Neuen Frankfurter Verlages“ als Zentrale freigeistiger Literatur in Deutschland (hier: Publikationen des Verlages), selbst reger Autor (zur Bibliographie). In seinem Testament von 1908 verfügte er die Gründung einer GmbH, die eine “Akademie des freien Gedankens” sein und einige der soeben genannten Einrichtungen bündeln und finanzieren sollte. Ein Buch über Pfungst muss das Werk seiner Schwester Marie Pfungst ebenso würdigen wie seinen Kollegen Max Henning und den späteren zeitweiligen Leiter der Stiftung und Mitherausgeber seiner Gesammelten Werke Franz Angermann.
Mitte Oktober 2023 habe ich die Arbeit an einer Biographie über ihn als 10. Band innerhalb meiner Reihe “Humanismusperspektiven” (jetziger Stand: Sammelband) begonnen. Was tatsächlich herauskommt, hängt von diversen Kooperationen ab, u.a. mit der Pfungst-Stiftung Frankfurt a.M.
Es sammeln sich mit der Zeit einige Hinweise, Zitate, Dokumente, die hier veröffentlicht werden sollen, um eine Debatte über das Projekt anzuregen. So ist mir wichtig, aus dem Buch von Gunter Stemmler über Bruno Müller zu zitieren, das Belege für die Arisierung der Stiftung und den Umgang mit Marie Pfungst enthält.