Humanistengemeinden

Zwei der drei Foers­ters (Wil­helm und Fried­rich Wil­helm) sind die Zen­tral­fi­gu­ren des orga­ni­sier­ten ethi­schen Huma­nis­mus in Deutsch­land. Karl Foers­ter (“Gar­ten-Foers­ter”) ist noch heu­te bei nahe­zu allen Gar­ten­freun­den durch zahl­rei­che von ihm gezüch­te­te Pflan­zen und den Pots­da­mer “Freund­schafts­in­sel” bekannt. Über drei­ßig Jah­re hin­weg gab es in Deutsch­land eine bis heu­te zu wenig beach­te­te, aber ein­fluss­rei­che frei­den­ke­ri­sche Bewe­gung meist bür­ger­li­cher Intel­lek­tu­el­ler und Fabri­kan­ten. Sie woll­te in der Gesell­schaft eine ethi­sche Kul­tur errei­chen mit einem huma­nis­ti­schen Zuschnitt, ver­stan­den als eine über den Klas­sen und Reli­gio­nen ste­hen­de huma­ni­tä­re Welt­an­schau­ung, die Ent­spre­chun­gen beson­ders im angel­säch­si­schen Raum hat­te, viel­leicht auch von da initi­iert wur­de. Sie ent­stand im letz­ten Jahr­zehnt des 19. Jahr­hun­derts im Kai­ser­reich und wur­de im drit­ten Jahr der Hit­ler-Dik­ta­tur ver­bo­ten. Vie­le füh­ren­de Per­so­nen waren säku­la­ri­sier­te Juden. Ein Neu­an­fang nach dem Zwei­ten Welt­krieg schei­ter­te im Kal­ten Krieg. Inno­va­tio­nen die­ser “Huma­nis­ten­ge­mein­den” waren u. a. welt­li­che Schu­len, welt­li­che Seel­sor­ge und Lebens­kun­de.

Die ers­te “Huma­nis­ten­ge­mein­de” Deutsch­lands ent­stand am 24. Sep­tem­ber 1887 in Ber­lin, wie das Mag­de­bur­ger “Frei­re­li­giö­se Sonn­tags­blatt” einen Tag spä­ter auf  S. 2 mel­de­te. Sie wur­de 1892 zur “Deut­schen Gesell­schaft für Ethi­sche Kul­tur”, unter der Lei­tung von Wil­helm Foers­ter.

Bis­he­ri­ge Stu­di­en sol­len 2019/20 zu zwei Büchern füh­ren, eines über Rudolph Pen­zig und eines (gemein­sam mit Dr. Eck­hard Mül­ler) zur “Deut­schen Gesell­schaft für Ethi­sche Kultur”.

2014 Die drei berühm­ten Foers­ters und die ethi­sche Kul­tur – Aufsatz
2008 Huma­nis­mus und sozia­le Fra­ge – Aufsatz
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