Dichter – 25.01.1876 bis 04.09.1949
Schöpfer der Monistenhymne „Lied der Monisten“
Herbert Eulenberg: Lied der Monisten. Nach Grete Ostwald: Wilhelm Ostwald, mein Vater. Mit acht Kunstdrucktafeln, Stuttgart 1953, S.137:
Frei ist die Menschheit,
tot sind die Götter,
unser ist dieses Leben und Land.
Keine Sklaven, doch auch keine Spötter,
bleibt unser Blick zur Höhe gewandt.
Wir können leben, wir können sterben
ohne Gebet, ohne Fluch und Schrei.
Wir weichen gern den Enkeln und Erben,
wenn der Traum unserer Tage vorbei.
http://www.haus-freiheit.de/Biografien/Bio_Herbert_Eulenberg/bio_herbert_eulenberg.html
1876 25.1. Herbert Eulenberg als Sohn eines Maschinenfabrikanten in Mülheim, heute Köln-Mülheim geboren.
1882–1897 Schulbesuch in Mülheim. Abitur am Friedrich Wilhelm-Gymnasium in Köln.
1897–1900 Jurastudium in Berlin, München, Bonn undLeipzig. Examen und Promotion zum Dr. jur. Erste Dramen.
1900–1903 Juristischer Referendardienst in Opladen und Köln.
1902 Frühjahr: In Berlin erste Begegnung mit seiner späteren Frau Hedda, damals noch verheiratete Moeller van den Bruck. Heirat 1904
1903 Aufgabe des juristischen Brotberufs. Arbeit als Dramaturg in Berlin, dann als freier Schriftsteller .
1905 Übersiedlung nach Kaiserswerth, heute Düsseldorf-Kaiserswerth und Erwerb von Haus Freiheit.Unter Louise Dumont und Gustav Lindemann bis 1909 Dramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus
1906 Gründungsmitglied der Düsseldorfer Ortsgruppe des “Monistenbundes”
1910 Erscheinen der “Schattenbilder”, die ihn berühmt und finanziell unabhängiger machten. Freier Schriftsteller.”Deutsche Sonnette”,”Sonderbare Geschichten”
1911 “Alles um Geld. Ein Stück”, ”Katinka die Fliege, ein zeitgeössischer Roman”
1913 Mit „Belinde“ erscheint sein erfolgreichstes Drama. Bauliche Erweiterung von ‘Haus Freiheit’.
1914–1917 Während des 1. Weltkrieges mit anderen Schriftstellern und Künstlern in einer„Künstlerkompanie“ im Osten.
1918–1933 Intensive literarische Arbeit; weitverzweigte Kontakte zur lokalen und nationalen Kulturszene; öffentliche Bekenntnisse zum Pazifismus und Antimilitarismus.
1918/1919 Mitbegründer der Künstlervereinigung “Das junge Rheinland”
1919 “Der Bankrott Europas. Erzählungen aus unserer Zeit.”
1923 Vortragsreise durch die USA; vorher und nachher zahlreiche Reisen in Europa, Nordafrika und Palästina.
1925 Erscheinen einer fünfbändigen Auswahlausgabe seiner Werke
1933–1945 Bespitzelung und Angriffe durch die National-Sozialisten; Unterstützung aus Teilen des Bürgertums, insbesondere durch den Düsseldorfer Zeitungsverleger Droste (“Der Mittag”); zunächst auch noch Publikationsmöglichkeiten in anderen Zeitungen (“Kölnische Zeitung”) ;finanzielle Not.
1946–1949 In der Bundesrepublik wie in der DDR wird Eulenberg wieder gedruckt und mit Auszeichnungen und Preisen bedacht: 1946 Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf, 1949 Deutscher Staatspreis der DDR.
1948 Autobiographie “So war mein Leben”
1949 4.9. Eulenberg stirbt an den Folgen einer Verletzung, die ihm durch ein herabfallendes Trümmerstück beigebracht wurde. Grab im Garten von ‘Haus Freiheit’.
http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Eulenberg
Herbert Eulenberg gehörte in den zwanziger Jahren zu den meistaufgeführten Autoren auf deutschen Bühnen. Seine essayistische Artikel zu den verschiedensten Themen aus den Bereichen Literatur, Theater, Musik und bildende Kunst erschienen in den unterschiedlichsten Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland und Österreich, und von nicht wenigen Büchern zeichnete er sich als Herausgeber aus und versah sie mit einem einleitenden Vorwort. Seine Schillerrede von 1909 war stark umstritten. Der 1911 in der Zeitschrift PAN veröffentlichte Brief eines Vaters unserer Zeit brachte ihm einen Prozess wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften ein, der jedoch mit dem Freispruch endete.
Für sein literarisches Schaffen erlangte Eulenberg Preise und Auszeichnungen wie den Preis des Frauenbundes zur Ehrung rheinischer Dichter, den Volks-Schiller-Preis, den Preis der Peter Wilhelm Müller-Stiftung oder den Wiener Volksschillerpreis.
1919 gründete Eulenberg gemeinsam mit den Malern Arthur Kaufmann und Adolf Uzarski in Düsseldorf die moderne Künstlervereinigung Das Junge Rheinland.
1923 unternahm Eulenberg eine Vortragsreise in die USA und durfte als “erster Deutscher nach Einstein” an der Columbia University sprechen.
Bereits 1925/26 erschienen die Ausgewählten Werke . Anlässlich seines fünfzigsten Geburtstages wurde er 1926 zum Ehrenmitglied der Rheinischen Kunstakademie in Düsseldorf ernannt. Er war “Sympathisant” der Maler des Jungen Rheinland und stand in Kontakt mit Persönlichkeiten wie Hermann Hesse, Thomas Mann, Stefan Zweig, Hanns Heinz Ewers, Frank Wedekind, Gerhart Hauptmann, Lulu von Strauß und Torney, Felix Hollaender, Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Peter Hille, John Henry Mackay, Herwarth Walden, Emil Ludwig, Franz Werfel, Wilhelm Schmidtbonn und anderen.
Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden Eulenbergs Dramen verboten, seine Bücher durften nicht mehr gedruckt und verkauft werden. Androhungen von Parteimitgliedern, die den Pazifisten und Humanisten als “rothaarigen Juden” fortwährend denunzierten, hielt er stand, und allein seine große Bekanntheit bewahrte ihn vor der Einlieferung in ein Konzentrationslager.
Während des Krieges veröffentlichte er in der Düsseldorfer Tageszeitung Der Mittag unter den Pseudonymen “Siebenkäs”, “Lynkeus” oder “Der lächelnde Zuschauer” kurze Beiträge. Zur gleichen Zeit entstand eine Fülle von Dramen, die sich mit größter Schärfe mit der aktuellen politischen Situation auseinandersetzten .
Nach 1945 war Eulenberg ständiger Mitarbeiter der Zeitschriften Aufbau und Die Weltbühne. Er erhielt weitere Preise: 1946 den Wilhelm-Raabe-Preis und 1948 für seine Heine-Biographie den Heinrich-Heine-Preis der Stadt Hamburg. Im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands engagierte er sich beim Aufbau eines kulturellen Programms für das zerbombte Düsseldorf. 1948 wurde er Ehrendoktor der Universität Bonn und erhielt im selben Jahr den Nationalpreis. Herbert Eulenberg starb am 4. September 1949 an den Folgen eines Unfalls.
Auszeichnungen und Ehrungen [Bearbeiten]
- 1911 Volks-Schillerpreis
- 1946 Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf
- 1949 Deutscher Staatspreis der DDR