Humanistik – Wegbegleitung aus der Krise?
Einführung in den Sammelband
Der vorliegende Sammelband gewährt einen Zukunftsblick auf das, worüber eine wissenschaftliche Humanistik zu verhandeln hätte und was einige ihrer möglichen Gegenstände wären. Sie würde sich eine Enzyklopädie des Humanismus vornehmen, die von einer mehr als zweitausendjährigen Kulturbewegung und Begriffsbildung berichtet. Sie hätte gegen wirkmächtige Antihumanismen aufzutreten und an einer Konzeption des politischen Humanismus zu arbeiten. Dieser wiederum verstünde sich als Anwalt der Selbstbestimmung aller Menschen und zugleich als Interessenvertreter einer konfessionsfreien und agnostischen Bevölkerung. Diese Humanistik würde einen Humanismus erforschen, der moderne humanitäre Dienstleistungen für den Alltag von Menschen anbietet und ethische Maximen unterbreitet, die mit seiner Theorie und Geschichte korrelieren.
Dass diese große Spanne in den vorliegenden Texten von 16 fachlich ausgewiesenen Autorinnen und Autoren sichtbar wird und nun klarer scheint als bisher, was eine Theorie und Geschichte des Humanismus wissenschaftlich leisten müsste und was sie an schwierigen Stoffen zu bewältigen hätte, was ihre Studierenden lernen und was sie beruflich tun könnten – das war zu Beginn der Projektplanung für diesen Sammelband nicht absehbar und in dieser nun vorliegenden Breite auch gar nicht beabsichtigt. Doch das Ergebnis ist dann doch die logische Folge eines langjährigen und kontinuierlichen Diskurses.
Dass der vorliegende Sammelband andeutet, welche Themen bereit liegen, in einer „Humanistik“ diskutiert zu werden, ist nicht zuletzt vier Tagungen der Humanistischen Akademie geschuldet, von denen einige Texte bereits anderweitig von der publiziert wurden.[1] Es waren dies die 11. Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung mit der Humanistischen Akademie Deutschland zum Thema Humanistik in Zeiten der Krise (13. November 2010, hier im Band die Texte von Hubert Cancik, Gily Goene und Ulrike Dausel, Jörn Rüsen sowie Frieder Otto Wolf), Was ist „Weltanschauungspflege“? (14. November 2010; Humanistische Akademie Berlin; die Texte von Michael Bauer und Christine Mertesdorf), die 2. Konferenz des Instituts für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit der Humanistischen Akademie Deutschland zum Thema Barmherzigkeit und Solidarität – nur säkularisierte Nächstenliebe? (3./4. Dezember 2010, die Texte von Thomas Heinrichs und Friederike Habermann) und Anti-Humanismus und Humanismus-Kritik – Aufgaben der Humanismusforschung und Humanistik (31. März / 1. April 2011; Humanistische Akademie Berlin; die Texte von Antoon De Baets, Hubert Cancik, Horst Junginger, Joachim Kahl, Perdita Ladwig, Enno Rudolph und Justus H. Ulbricht). Der Text des Herausgebers war für die Online-Zeitschrift humanismus aktuell vorgesehen, die seit Ende 2010 der Druckausgabe von humanismus aktuell (begründet 1997) gefolgt ist.
Die Konferenz im November 2010 fragte: Kann eine wissenschaftliche Theorie und Geschichte des Humanismus Orientierungen geben? Das bezog sich auf den im Haupttitel der Konferenz (Humanistik in Zeiten der Krise) verwendeten Krise-Begriff, von dem im Vorfeld gelegentlich bezweifelt wurde, dass er treffend sei. Doch wenn in unserer Gesellschaft im Zusammenhang mit Integrationsfragen und Islamlehrstühlen über jüdisch-christliche deutsche Leitkultur gesprochen wird und nur sehr selten und dann eher zaghaft angemahnt wird, dass es auch noch den Humanismus gibt, dann ist das durchaus ein Zeichen für eine Krise – zumindest des Ansehens von Humanismus in der Gesellschaft.
Das sagt noch gar nichts darüber aus, was unter Humanismus verstanden wird. Aber schon dass er fehlt in den offiziellen Aufzählungen der deutschen Kulturquellen, das ist dann wohl doch ein wirklicher Beleg für die Krisenthese. Krisen wiederum sind fruchtbringend, weil sie Überkommenes und Selbstverständliches in Frage stellen. Das Wort selbst kommt aus der griechischen Antike (krisis) und meinte ziemlich das, worum es auf den genannten Tagungen stets ging und in diesem Sammelband geht, um Meinungen, Beurteilungen und Entscheidungen, z. B. bestimmten Haltungen zum Humanismus gegenüber.
Der Begriff der Krise änderte sich im Laufe seiner Historie, meinte zunächst stärker Zuspitzungen und Verschärfungen und drückt heute problematische Wendungen, Trennungen und Unterscheidungen aus. Welche Einschätzung man auch immer hinsichtlich einer möglichen ökonomischen oder sozialen Krise der deutschen Gesellschaft haben mag – Humanismus gehört aktuell nicht zu den möglichen kulturellen Bindekräften. Aber ohne ihn nimmt die Historie vielleicht einen tragischen Verlauf, etwa so, wie es bei Wikipedia unter dem Stichwort „Krise“ zu finden ist: „Nimmt die Entwicklung einen dauerhaft negativen Verlauf, so spricht man von einer Katastrophe (wörtlich in etwa ‘Niedergang’).“[2]
Der Herausgeber hat die ihm für diesen Sammelband vorliegenden Texte nach Krisensymptomen und Antworten darauf zu ordnen versucht. Am Anfang steht Hubert Canciks grundsätzlicher Text über die hohen Anforderungen an eine Enzyklopädie des Humanismus und das Verständnis von Humanismus,[3] das einem solchen Lexikon zu unterlegen wäre. Man kann diesen Text durchaus auch unter dem Gesichtspunkt der Krise lesen, nämlich der eines ungenügenden Wissens über die Herkunft und die Grundlagen eines modernen Humanismus und über das Unwissen über Humanismus in der Gesellschaft.
Doch zeigt dieser Aufsatz zugleich, wie hoffnungsvoll an ein Wörterbuch des Humanismus herangegangen werden kann, weil das Ergebnis einen der Realgeschichte angemessenen Blick auf die Kulturgeschichte der westlichen Zivilisation frei gäbe, auf Errungenschaften der Freiheit, der Menschenwürde wie der Menschenrechte, die es ohne Humanismus nicht gäbe. Cancik fragt zugleich, wie „östliche“ und „fernöstliche“ humanistische Sichtweisen einzubringen und zu deuten wären, dass aber auch Distanzen zu antihumanistischen Strömungen deutlich zu markieren sind – eine Thematik, die im vorliegenden Sammelband im Mittelteil wieder aufgegriffen wird.
Dazu gibt – es hat sich so ergeben – Enno Rudolph einen dichten grundsätzlichen Einstieg, in dem er Humanismus kulturhistorisch auf der Verliererseite verortet. Er stellt dessen zwei große Niederlagen vor: Luthers Reaktion auf den Humanismus der Renaissance und Nietzsches und dann Heideggers „Überwindung“ des Humanismus der Aufklärung. Rudolphs abschließende Frage nach dem „Erfolgsgeheimnis des Antihumanismus in Geschichte und Gegenwart“ ist wohl Bestandteil jeder Humanismusforschung.
Ein Blick auf die Geschichte des Humanismus zeigt ihn stets in Krisenvorgänge verwickelt, in denen er neu belebt wurde. In solchen Zeiten griff man auf ihn zurück, wie besonders der epochal argumentierende Text von Antoon de Baets problematisiert und zu der Provokation hinwendet, ob nicht die historischen Negationen des Menschlichen erst immer wieder das Menschliche – Humanität und Humanismus – einfordern.
Von dieser Perspektive aus und mit internationalem Blick muss Humanismus neu betrachtet werden, ist er konzeptionell zu denken. Doch wie kommt er zu einer neuen Blüte? Wird er zu einer möglichen Bindekraft in Krisenzeiten, wenn die traditionellen Religionen dies nicht mehr sein können und auch keine „Zivilreligion“, die durch „Verfassungspatriotismus“ geprägt ist, dies zu leisten vermag?[4] Dieser Anspruch – Kohäsion zu ermöglichen – setzt innerhalb des Humanismus selbst ein Überdenken der eigenen Geschichte voraus, erfordert Konzeptionsbildung, Schärfung des Begriffs, Realitätssinn, Sinn für Utopien und Weltblick. Dies ist das Anliegen des Beitrages von Jörn Rüsen Selbstkritik des Humanismus. Er ist das Produkt von Weltreisen und vermittelt diesem Sammelband einige Einblicke in die Sicht derer, die von außen auf Europa schauen und wie hier darauf zu reagieren wäre.
Der Humanismus, der sich seiner Quellen besinnt und in den akademischen Diskurs geht, ist ein anderer als der „Kulturkampfhumanismus“ atheistisch-agnostischer Hoch-Zeiten, auch wenn er noch immer große Teile der Verbände prägt. In diesem heroischen Humanismus sind atheistische und agnostische Prinzipien und sind die Wissenschaften zum obersten Urteilskriterium erklärt. Dieser heroische Humanismus religionsabstinenter Aktivisten möchte „Leitkultur“ werden[5] – ohne kulturwissenschaftliche Befunde zu achten, wie Kulturen funktionieren und die sogar – bei einigen ganz konsequenten Naturalisten – die Biologie und die Evolutionstheorie zu letzten Instanzen erklären.
Viele Positionen dieses sich selbst so nennenden „neuen Humanismus“ verstehen sich als Reaktionen (und sind aus dieser Perspektive erklärbar) auf kreationistische Angriffe auf das moderne Weltbild,[6] wie es in den Naturwissenschaften seit der Renaissance gewachsen ist. Dieser „neue Humanismus“ bezieht sich zugleich auf die oben erwähnten kulturellen Diskriminierungen von Konfessionsfreien in der deutschen Öffentlichkeit, will hier wissenschaftliche Wegzeigung geben. Im Beitrag von Frieder Otto Wolf in diesem Band findet sich eine Erwiderung auf diesen weltanschaulichen Anspruch.
Dieser „neue Humanismus“ setzt sich in Kontrast zum Humanismus-Verständnis, das diesen als eine kulturhistorische Bewegung sieht, die in der Renaissance aufkommt und nicht mit dem Neuhumanismus und deren Antikeaneignung endet. Er nimmt Humanismus, wie er ihn akademisch vorfindet und deshalb wesentlich als Pflege dieses Erbes, als gymnasial und museal fortlebendes Artefakt.[7]
Beide Humanismen, der kämpferische evolutionäre wie der antikisierende alte, erreichen nicht die Mitte der Gesellschaft. Sie sind weit davon entfernt, in einen „Volkshumanismus“ eingehen zu können.[8] Doch ohne diesen Vorgang wird Humanismus keinen Bestand haben – schon gar nicht gegen immer wieder variantenreich vorgetragenen Antihumanismus.
Diesem Gegengewicht widmen sich in diesem Sammelband einige Spezialbetrachtungen, denn Antihumanismus hat die Humanismusgeschichte stets begleitet. Sie wurde in der neueren Geschichte – aber auch in deren Vorgeschichte, wie der Beitrag von Enno Rudolph pointiert zeigt – in ihrer „Kulturbedeutung“ von ihren Gegenentwürfen stets übertrumpft, was dazu beitrug, dass gar kein „Volkshumanismus“ entstehen konnte. Es wäre aber zu untersuchen, welche Elemente von Humanismus durch welche Subjekte mit welchem Erfolg dennoch tradiert wurden, etwa in der Diskussion der Menschenrechte, wie der Beitrag von Anton De Baets zeigt.
Beginnend mit Perdita Ladwigs Analyse des Werkes und der Wirkung des Kunsthistorikers Henry Thode – es waren überhaupt viele Kunstinterpreten am antihumanistischen Tagwerk – liefert der Sammelband fünf Beiträge über Antihumanismus, nicht einfach Humanismuskritik (die auch, wie im Beitrag von Jörn Rüsen, wohltuend von innen heraus kommen kann), von denen die ersten drei (Perdita Ladwig, Hubert Cancik und Justus Ulbricht) zugleich in die Entstehungsgeschichte des Nationalsozialismus einführen, wie dieser aus konservativen Kulturströmungen heraus entsteht und mehr wurde als eine zufällige Verdunklung des Geistes der Humanität.
Tiefer Verdruss an der Moderne, an der aufscheinenden „Volksherrschaft“ und gegenüber den beginnenden Begehren der Unterschichten nach Teilhabe an der Moderne motivierte die Autoren des Antihumanismus. Dass es durchaus um Klassenkampf ging, das wusste besonders Nietzsche sehr genau. Dessen antihumanistischer „Übermensch“ war ein zur Herrschaft berufener neuer Adel (vgl. Hubert Cancik in diesem Band). Das entsprach dem Zeitgeist ebenso wie die Haupttendenzen in den damaligen akademischen Geisteswissenschaften – besonders den germanisierenden Übersetzungen dieser Lehren in die Volkssprache des Nationalsozialismus, Ausdruck einer rassistischen Ideologie, bestehend aus Vereinfachungen dessen, was Nietzsche und andere den Oberschichten sagten.
„Herrenethik“ – Ulbricht beschreibt die populären „Übersetzungen“ Nietzsches ins „Volksdeutsche“ – war den meisten Angehörigen der Oberschichten selbstverständlich, nämlich so zu denken wie Heinrich von Treitschke: „Keine Kultur ohne Dienstboten“ und: neue Sklaverei als Geburtshelferin und Retterin von Kultur.[9]
Aus dieser Abwertung alles Liberalen und Menschlichen in der Betrachtung nicht nur der Unterschichten, durchaus im Namen einer elitär verstandenen humanistischen Kultur (auch wenn Nietzsche hier wie anderswo eine Umwertung aller Werte vollzog, die auch Freidenker wegen deren Wendung gegen das etablierte Christentum anzog), versteht sich auf der anderen Seite des „Klassenkampfes“ die Erfindung des Begriffs der „Humanitätsduselei“, die wohl auf August Bebel zurückgeht,[10] vor der er die Sozialdemokratie warnte.
Als der zweite Weltkrieg sich gegen seine Verursacher zu wenden begann, so berichtet Horst Junginger, gab es eine kleine offizielle Humanismusdebatte, die das römische antike Erbe einpassen wollte in die Vernichtungsbegründungen der deutschen Nazis. Das sahen die deutschen Faschisten aber als wenig hilfreich an. Mit dem Ende der Herrschaft Mussolinis verschwand auch nur der Anschein, Rasse mit humanistischem Vokabular untermauern zu wollen.
Die Vorherrschaft dieses arischen und kriegerischen Antihumanismus beförderte auf Seiten seiner Gegner die Aneignung des Humanismus, zumindest humanistischer Versatzstücke, auch in der KPD der Volksfront und im Moskauer Exil. Das deutet der Beitrag des Herausgebers in diesem Sammelband an. Der Antifaschismus, auch der kriegerische der Roten Armee in den Gefangenlagern für deutsche Soldaten und Offiziere, griff von Kriegsbeginn 1941 an in seinen Argumenten auf Humanismus zurück. Auch der dauerhafte Anti-Nietzscheanismus, der die europäische Linke bis Ende der 1970er Jahre einte, bei allem sonstigen Streit, wird nach der Lektüre der Texte in diesem Sammelband verständlicher.
Umso unverständlicher ist – siehe den Beitrag von Joachim Kahl – wie Menschenvernichtungsideen nach dieser Historie überhaupt noch positiv und ohne jeden Anschein, als Satire gelesen werden zu können, den Buchmarkt belebten – wenn auch unter dem Eindruck einer immer möglichen totalen Vernichtung der Welt durch Atomwaffen.
Ein Kennzeichen des in diesem Sammelband kritisierten Antihumanismus war die Nichtanerkennung der Gleichheit aller Menschen als Geschöpfe dieser Erde. Menschen sind tatsächlich nicht gleich, weder psychophysisch, noch sozial. Sie dennoch als gleiche Menschen zu sehen, eben weil sie Menschen sind, ist eine kulturelle Idee, die des Humanismus. Wie viel soziale Gleichheit vom humanistischen Standpunkt nötig wäre, um ihr gerecht zu werden, ist innerhalb des Humanismus strittig. Das bedeutet aber vor allem, die Debatte in Gang zu halten, auch innerhalb der Humanistischen Akademie, deren Berliner Einrichtung seine Schriftenreihe mit einer Art Prolegomina zu einem Humanistischen Sozialwort startete.[11]
Der vorliegende Band Humanistik bringt zwei höchst unterschiedliche Texte zum Thema Gleichheit. Thomas Heinrichs möchte Vorfragen klären, und liefert dazu umfänglich Material und Argumente, was denn die Prinzipien sozialer Güterverteilung sind und was diese mit humanistischen Grundbegriffen wie Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Humanität zu tun haben. Friederike Habermann wiederum greift die alte humanistische Debatte über den „neuen Menschen“ wieder auf,[12] der – nach ihrer Lesart – durch anderes Wirtschaften hier und heute an die Stelle des homo oeconomicus tritt.
Bereits im Herbst 2004 hatte die Humanistische Akademie Berlin den Begriff „Humanistik“ aufgegriffen und in zwei Kolloquien darüber diskutiert. Einige Ergebnisse wurden im Heft 15 von humanismus aktuell publiziert, mit dem Untertitel Humanismus als Studienfach.[13] Die Ausgabe ist erfreulicherweise längst vergriffen, steht aber als Download zur unentgeltlichen freien Verfügung.[14]
Der Herausgeber dieses Sammelbandes hatte in den damaligen Band den Text Humanistik – von der Utopie zur Wissenschaft als Vorwort eingerückt und einleitend ausgeführt: „Man kann es durchaus einen Skandal nennen, dass es zwar an mehreren staatlichen deutschen Hochschulen eine christliche ‘Missionswissenschaft’ gibt, aber keine systematische Beschäftigung mit dem Humanismus, weder als Ganzes, noch speziell dem säkularen, weder historisch, noch theoretisch, auch nicht pädagogisch, schon gar nicht sozialwissenschaftlich. Wenn sich nun der Humanistische Verband (HVD) für eine solche Disziplin stark macht, so ist dies eben ‘nur’ ein (durchaus noch schwacher) Druck von außen, dem erst dann Erfolg beschieden sein kann, wenn sich in den Universitäten Verbündete finden, was bisher nur vereinzelt geschieht. Das ist selbstredend ein Zeichen für die nationale wie internationale Lage des Humanismus und der ihm verpflichteten Protagonisten. Das Wort ‘Krise’ schmeichelt.“[15] – Dem ist heute nichts Wesentliches hinzuzufügen.
„Humanistik“ wird, ernstlich betrieben, mehrere Varianten des Humanismus, auch international, unterscheiden müssen. Unter Humanismus wird heute im Allgemeinen (in einem Satz ausgedrückt) eine historisch gewordene Kulturauffassung von „Barmherzigkeit“ und „Menschlichkeit“ verstanden,6] die weltanschauliche Richtungen bündelt, die mit einem rationalen und historischen Herangehen Würde definieren, damit verbundene Fragen anthropozentrisch beantworten (nicht anthropozentristisch) und die ohne Transzendenzbezug auskommen.
Eine Theorie und Geschichte des Humanismus wird – und dies entspricht den Gegebenheiten hierzulande – zwischen einem allgemeinen und gesellschaftlich gegebenen Humanismus und einem speziellen und gemeinschaftlich organisierten Humanismus (z. B. des HVD) zu unterscheiden haben. Das stellt – in den Beiträgen von Frieder Otto Wolf sowie Gily Coene und Ulrike Dausel angesprochen – Fragen an die Präzisierung des Humanismusverständnisses als Bekenntnis (sind doch der deutsche HVD wie die belgische UVV formal „Bekenntnisgemeinschaften). Sie sehen sich nicht als Gegenpole zu den Religionen, sondern als „Weltanschauungen“ in Parallelen dazu.
Werden einmal alle philosophischen Spitzfindigkeiten und historischen Belastungen weggelassen, was eine „Weltanschauung“ ist, wie sich der Begriff historisch gebildet hat und wie er in das Grundgesetz gekommen ist,[17] und wird der Blick auf die juristische Sachlage gerichtet, so ist die gewichtigste Stellungnahme die der Staatskirchenrechtlerin Christine Mertesdorf in ihrer Studie Weltanschauungsgemeinschaften von 2008.[18] Ihr Kernausdruck – auch in dem hier gedruckten Text – lautet „immanente Welterklärung“. In ihrem Aufsatz im 3. Band dieser Schriftenreihe stellte die Autorin bereits dar, was dies in einzelnen Praxisbereichen und in den Landesverfassungen bedeutet, von der Anstaltsseelsorge bis zum Schulwesen.[19] Daraus folgt, dass jede „Weltanschauungsgemeinschaft“ – die als solche „quasi-konfessionell“ behandelt werden will – die verfassungsrechtlich geforderte Bedingung „gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung“ erfüllen muss.
Ohne diese ist alles andere nichts. Die Anerkennung als Gemeinschaft der Weltanschauungspflege – insofern dieser Status beansprucht wird – setzt das Vorhandensein einer Weltanschauung nicht allein in dem Sinne voraus, dass sie pragmatisch nötig wäre, um die „Pflegerichtlinien“ der verfassungsrechtlichen Gleichstellung mit Religionsgesellschaften nach Artikel 140 Grundgesetz in Verbindung mit Artikel 137 Absatz 7 der Weimarer Reichsverfassung formal zu erfüllen. Sie ist vielmehr die unhinterfragte Grundvoraussetzung überhaupt, nämlich die tatsächliche „Gewähr der Ernsthaftigkeit“.[20]
Im Beitrag von Frieder Otto Wolf in diesem Sammelband wird (in FN 28) darauf orientiert, wie durch den Autor schon an anderen Stellen ausgeführt, bei der Auffassung von Weltanschauung „sollten wir uns auch rechtlich von derart verengten Auffassungen lösen, die dem 19. Jahrhundert als ‘Zeit des Weltbildes’ angehören“. Doch passt diese Sicht ins deutsche Religionsrecht?
Es lag also nahe, Christine Mertesdorf zu fragen, was denn „Weltanschauungspflege“ juristisch bedeutet,[21] und den Geschäftsführer des Nürnberger HVD, Michael Bauer, was humanistische Weltanschauungspflege in seiner Arbeit praktisch heißt. Dass Bauer in seinem Text „Humanistik“ fordert, zeigt, dass die Praxis auf Theoretisierung drängt. Das von Frieder Otto Wolf aufgeworfene Problem eines neuen Verständnisses von Weltanschauung ist auch insofern weiter offen, als der belgische Lehrstuhl „Humanistik“ auf der Annahme einer dem Christentum formal ähnlichen Weltanschauung basiert, nicht einer Weltanschauung, die sich in Kultur und Philosophie auflöst.
In besagtem Heft 15 war von Petra Caysa ein eigener Bachelor- und Masterstudiengang an einer deutschen Universität vorgestellt worden. Die Reaktionen auf diesen Vorschlag wie auf die Thesen über „Humanistik“ – etwa die Frage, ob eine Wissenschaft vom Humanismus überhaupt möglich ist – waren damals sehr gering. Der Beitrag von Gily Coene und Ulrike Dausel berichtet nun aktuell und ganz pragmatisch, aus welchen Möglichkeiten und Zwängen heraus in Belgien ein entsprechender Lehrstuhl „Humanistik“ geschaffen wurde. Der 15. Band humanismus aktuell von 2004 hatte noch von der Notwendigkeit eines solchen Lehrstuhls gesprochen.
Die von Coene und Dausel beschriebene Institutionalisierung fehlt in Deutschland. Die im Beitrag von Wolf angedeutete mögliche Keimform in der „Abteilung Humanistik am Ausbildungsinstitut des Berliner HVD“ ist eher bescheiden. Doch könnte sich dies perspektivisch ändern und sich glücklich gegen die aktuelle eher pessimistische Einschätzung des Herausgebers wenden. Er beurteilt die Chancen nicht mehr so hoffnungsvoll wie 2004 bis 2007,[22] dass in Deutschland ähnliche Entwicklungen eintreten, wie sie im vorliegenden Buch von Coene und Dausel am Beispiel des flämischen Dachverbandes Unie Vrijzinnige Verenigingen (Union freisinniger Vereinigungen) beschrieben werden.
Der Text aus Belgien spricht offen aus, dass hinter diesen akademischen Anstrengungen aus Verbänden heraus ein vollständiger Bruch mit alten laizistischen Positionen einer Staat-Kirche-Trennung steht. Die flandrischen Humanisten haben diesen Abschied, wohl wegen des besonderen Laizismus in Belgien, bis hin zur radikalen Namensänderung betrieben, Lebewohl zu aller traditionellen Religions- und Kirchenkritik und damit einem negativen Humanismus sagten, dagegen aber einen positiven Humanismus willkommen hießen: Wir sind für die da, die uns wollen. Weltbeglückungsanspruch war früher.
Steht dem deutschen organisierten Humanismus ähnliches bevor? Wohl ja, denn er ist außerhalb der sich selbst so nennenden humanistischen Organisationen stärker ausgebildet als durch den HVD, der faktisch nur in einigen Regionen präsent ist. Nach der alten, in Flandern wohl überwundenen Lesart der bürgerrechtlichen und freidenkerischen Verbände, hätte ein praktischer Humanismus in Deutschland ohne staatliche Fördermittel auszukommen und vor allem den Zweck, kirchliches Tun zu entlarven. Die strategische Wende, Anfang der 1990er Jahre eingeleitet, ändert auch die Aufgabenfelder, wie der Beitrag von Michael Bauer zeigt.
Die Hauptfunktion solcher Reformvereine besteht nicht mehr darin, Religion oder Kirchen zu bekämpfen, ja abschaffen zu wollen. Ein selbstbewusster „Kulturhumanismus“ möchte vielmehr mit den Angeboten von „Kulturprotestanten“, „Kulturkatholiken“, „Kulturjuden“ und „Kulturmuslimen“ konkurrieren. Seine Organisationen wollen vom Staat wie die Kirchen behandelt werden – und zwar auf gleiche Weise (was das heißt, dazu der Beitrag von Christine Mertesdorf), aber nicht entsprechend der statistischen Mitgliederzahl, sondern entsprechend der „Kulturbedeutung“ – um einen Begriff von Max Weber hier einmal einzusetzen, mit dem er an der Wende zum 20. Jahrhundert in der Religionsanalyse zu neuen Sichtweisen gelangte,[23] die von Freidenkern ungenügend reflektiert wurden.
Gegenwärtig scheinen alle Träume von etablierten akademischen „Humanistischen Studien“ zerstoben. Eine universitäre Verankerung ist auch deshalb nicht in Sicht, weil die im Beitrag von Gila Coene und Ulrike Dausel erörterte Beteiligung eines Verbandes an einem universitären Lehrstuhl (und dessen Finanzierung) zwar auch in Deutschland nicht gänzlich ausgeschlossen ist, aber dazu müsste sich erstens der HVD selbst akademisch besser verankern und mit seinen praktischen Angeboten mehr überregional (derzeit vorwiegend Berlin-Brandenburg und Nürnberg) aufgestellt sein, um den nötigen wissenschaftspolitischen Druck zu entfalten;[24] zweitens ist der Weg, den Muslime im Moment gehen und womit „Islamstudien“ begründet werden, den Konfessionsfreien und Humanisten verwehrt, denn sie sind in der Regel keine Migranten, sondern in die Gesellschaft integriert; und drittens wäre dies keine mit den christlichen Theologien an staatlichen Universitäten vergleichbare Regelung.[25]
Nun kann man die „theologische Variante“ einer Humanistik, wie sie in Belgien wohl vorfindlich ist, aus ganz grundsätzlichen Erwägungen hierzulande gar nicht wollen – Frieder Otto Wolf führt aus warum, Hubert Cancik zeigt, dass dies Humanismus gar nicht möglich ist –, aber dann bliebe nur der innerakademische Notwendigkeitsnachweis aus den „betroffenen“ Wissenschaften selbst, aus den Fakultäten heraus. Es wären junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für „Humanistik“ zu begeistern und sie müssten sich eine Hochschulkarriere selbst erobern. Vielleicht kann der vorliegende Band das Problem kommunizieren.
- Besonders zu nennen: Barmherzigkeit und Menschenwürde. Selbstbestimmung, Sterbekultur, Spiritualität. Hrsg. von Horst Groschopp. Aschaffenburg 2011 (Schriftenreihe der Humanistischen Akademie Berlin, Bd. 4). ↑
- Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Krise [Zugriff: 4.10.2011]. ↑
- Vgl. zu Letzterem Hubert Cancik: Europa – Antike – Humanismus. Humanistische Versuche und Vorarbeiten. Hrsg. von Hildegard Cancik-Lindemaier. Bielefeld 2011. ↑
- Unter diesem Blickwinkel ergeben sich neue Sichtweisen auch auf das von der Humanistischen Akademie Deutschland 2007 diskutierte „Böckenförde-Diktum“. So sehr die damalige Eingrenzung der Thematik auf die Rechte der Konfessionsfreien aus deren benachteiligter Lage in Deutschland und den Interessen des HVD begründet ist – Humanismus als kulturelle Bindekraft („Kitt“ wie oft burschikos gesagt wird) ist umfangreicher zu diskutieren. – Vgl. Humanismus und „Böckenförde-Diktum“. Hrsg. von Horst Groschopp. Berlin 2008 (= humanismus aktuell, Hefte für Kultur und Weltanschauung, H. 22). – Konfessionsfreie und Grundgesetz. Hrsg. von Horst Groschopp. Aschaffenburg 2010 (Schriftenreihe der Humanistischen Akademie Deutschland, Bd. 3). ↑
- Vgl. Michael Schmidt-Salomon: Manifest des evolutionären Humanismus. Plädoyer für eine zeitgemäße Leitkultur. Aschaffenburg 2005. ↑
- Vgl. Horst Groschopp: Rezension. Der neue Humanismus. Wissenschaftliches Menschenbild und säkulare Ethik. Hrsg. von Helmut Fink. Aschaffenburg 2010 (Schriftenreihe der Humanistischen Akademie Bayern, Bd. 4). In: humanismus aktuell, Online-Ausgabe Berlin 2010, 1. [13.] Jg., H. 1, http://www.humanismus-aktuell.de/sites/humanismus-aktuell.de/files/pdfs/rezension6finkneuerhumanismus.pdf [Zugriff: 19.10.2011]. ↑
- Auch Jörn Rüsen setzt sein Konzept in Kontrast zu diesem Traditionshumanismus. Er sucht aber nach Ansätzen in Realkulturen, ihn in ein modernes Verständnis einzubauen und in dieser Hinsicht neu zu sehen. ↑
- Der Begriff des „Volkshumanismus“ ist an den des „ostdeutschen Volksatheismus“ angelehnt. In diesem geht es um die dauerhafte Verankerung einer atheistischen Weltanschauung in den „Glaubensüberzeugungen“ einer regional definierten Bevölkerungsgruppe mit „DDR-Sozialisation“. – Vgl. Horst Groschopp Worum geht es in der Debatte über den “ostdeutschen Volksatheismus”? In: Kulturation, Online Journal für Kultur, Wissenschaft und Politik, Berlin 2010, 33. Jg., Nr. 1, siehe http://www.kulturation.de/ki_1_thema.php?id=127 [Zugriff: 21.10.2011]. ↑
- Vgl. Heinrich von Treitschke: Der Socialismus und seine Gönner. In: Preußische Jahrbücher, Berlin 1874, 34. Jg., S. 67 ff. ↑
- Vgl. Horst Groschopp. Dissidenten. Freidenker und Kultur in Deutschland. 2., verbesserte Aufl., Marburg 2011, S. 5, 187 f. ↑
- Humanistisches Sozialwort. Hrsg. von Horst Groschopp. Aschaffenburg 2009 (Schriftenreihe der Humanistischen Akademie Berlin, Bd. 1). ↑
- Humanistische, humanismuskritische und antihumanistische Vorstellungen vom „neuen Menschen“ von theologischen Positionen ausgehend nicht unterscheidend, aber informativ zum Thema vgl. Gottfried Küenzlen: Der Neue Mensch. Eine Untersuchung zur säkularen Religionsgeschichte der Moderne. München 1994. ↑
- Humanistik. Humanismus als Studienfach. Hrsg. im Auftrag Humanistischen Akademie von Horst Groschopp. Berlin 2004. (= humanismus aktuell, Zeitschrift für Kultur und Weltanschauung, 8. Jg., H. 15). ↑
- Vgl. http://www.humanistische-akademie-berlin.de/sites/all/files/medien/pdfs/ha_heft_15_2004_final.pdf [Zugriff: 4.10.2011]
- Horst Groschopp: Humanistik – von der Utopie zur Wissenschaft? In: Humanistik, S. 4. – Die Zwischenüberschriften verdeutlichen den damaligen Gedankengang: Gründe eines Desiderats, Humanistik-Debatten in der Akademie, Humanistik, Bedarf an „Humanistik“ (neun Gründe), Ergebnisse und Ausblick. – Beiträge zum Thema stammten von Frieder Otto Wolf (Für eine Humanistik als Hochschuldisziplin), Dietrich Mühlberg (Ist eine wissenschaftliche Beschäftigung mit Humanismus möglich?) Petra Caysa (Studium der Humanistischen Lebenskunde und die Frage nach der Humanistik), Gerd Eggers (Christliche Hochschultheologie), Thomas Heinrichs (Kants Beitrag zu einer wissenschaftlichen Grundlegung von Humanistik), Ulrike Dausel (Humanistische Beratung in Flandern), Rob Tielman (Gleichberechtigung der niederländischen Universität für Humanistik), Jens Schneider (Produktives Lernen). ↑
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- Verfasser geht davon aus, dass sich durch neuere Forschungen in den folgenden Jahren nicht nur ein vielschichtigeres internationales Bild vom Humanismus ergeben wird (arabischer, konfuzianischer usw.), sondern auch eine neue Sicht auf das Erbe der Antike und damit eine Neubestimmung, wie sich in Westeuropa Humanismus aus den hellenischen und römischen Kulturbeständen wider die monotheistischen Religionen ausbildete. – Vgl. Hubert Cancik: System und Entwicklung der römischen Reichsreligion. Augustus bis Theodosius I. In: Die Anfänge des Christentums, hrsg. von Friedrich Wilhelm Graf und Klaus Wiegandt, Frankfurt a.M. 2009, S. 396: „So bleibt in Westeuropa außer den drei praktizierten modernen Religionen (Christentum, Judentum, Islam) eine vierte, die alte, verbotene, kaltgestellte, musealisierte Religion mit ihrem kulturellen Feld als kohärente Tradition erhalten. Die nachantike europäische Kultur wird dadurch mehrschichtig, widersprüchlich, fruchtbar.“ ↑
- Vgl. Helmut Günter Meier: „Weltanschauung“. Studien zu einer Geschichte und Theorie des Begriffs. Inaug.-Diss., Münster 1967. ↑
- Vgl. Christine Mertesdorf: Weltanschauungsgemeinschaften. Eine verfassungsrechtliche Betrachtung mit Darstellung einzelner Gemeinschaften. Frankfurt a.M. 2008, S.129, 243 u. a. ↑
- Vgl. Christine Mertesdorf: Weltanschauungsgemeinschaften im deutschen Verfassungsrecht. In: Konfessionsfreie und Grundgesetz, S. 81–127. ↑
- Vgl. Horst Groschopp: Konfessionsfreie und Weltanschauungspflege. In: Konfessionsfreie und Grundgesetz, S. 166 ff. ↑
- Die Expertin wurde nicht gefragt, was denn in diesem Sinne „Humanismuspflege“ bedeuten würde. ↑
- Die geradezu waghalsige Ankündigung des Berliner HVD-Vorsitzenden Bruno Osuch im Jahre 2007, man werde gegebenenfalls selbst eine Hochschule gründen, belegt die damalige euphoristische Stimmung. – Vgl. HVD will Humanistische Hochschule, Humanistischer Pressedienst vom 30. September 2007: „…sprach sich die Mitgliederversammlung für den Aufbau einer eigenen Hochschule aus.“ Siehe http://hpd.de/node/2876 (Zugriff: 15.10.2011). ↑
- Vgl. Friedemann Voigt: Vorbild und Gegenbilder. Zur Konzeptualisierung der Kulturbedeutung der Religion bei Gothein, Sombart, Simmel, Jellinek, Weber und Troeltsch. In: Asketischer Protestantismus und der „Geist“ des modernen Kapitalismus, hrsg. von Wolfgang Schluchter und Friedrich Wilhelm Graf, Tübingen 2005, S. 155–183. ↑
- Wahrscheinlich ist, dass sich ein Weg zeigt, wenn „Humanistische Lebenskunde“ als staatliches Fach, wie der Religionsunterricht, behandelt werden sollte. Das ist durchaus intendiert bei einigen Antragstellern im HVD, so etwa in Nordrhein-Westfalen. Wenn der Staat ein Fach unterrichten lässt, muss er auch für die universitäre Ausbildung der Lehrer sorgen. Doch an welcher Fakultät würde ein solches weltanschaulich parteiisches Fach eingerichtet? ↑
- Hier ist immerhin anzumerken: Derzeit in Deutschland 25 Professoren für christliche „Liturgiewissenschaft“. – Vgl. http://www.liturgie.uni-bonn.de/links/lehrstuhle [Zugriff: 4.10.2011]; Link inzwischen nicht mehr verfügbar. ↑