Von der Kirchenkritik zum Humanismus

Vorwort

Jeder Huma­nis­mus, der mehr ist als eine phi­lo­so­phi­sche Aus­den­kung, der sogar eine gesell­schaft­li­che Rea­li­tät besitzt oder besaß, zeich­net sich durch meh­re­re Eigen­schaf­ten aus: Die Aus­sa­gen sei­ner Anhän­ger­schaft sind umfas­send und mehr­di­men­sio­nal auf den „gan­zen Men­schen“ bezo­gen. Sie rich­ten sich an die „Mensch­heit“ in deren Namen, trans­por­tie­ren kul­tu­rel­le Bot­schaf­ten in der Span­ne zwi­schen Barm­her­zig­keit und Men­schen­rech­te. Vor allem haben sie eine empi­ri­sche Basis und damit einen sozia­len Träger.

Eine Kul­tur­ge­schich­te des Huma­nis­mus ist noch nicht geschrie­ben, schon weil sie selbst eine aus­wäh­len­de und wer­ten­de Dar­stel­lung wäre, die ein Bild vom Huma­nis­mus vor­aus­setzt, dass an his­to­ri­schen Bele­gen nicht zer­schellt. Hier mehr zu wis­sen, setzt ein Inter­es­se dar­an vor­aus. Vor allem aber man­gelt es an aus­rei­chen­den Kennt­nis­sen hin­sicht­lich der exis­tie­ren­den – heu­ti­gen wie über­kom­me­nen – Ter­mi­no­lo­gien und deren sozio­lo­gi­scher wie kul­tu­rel­ler Zuord­nung zu rele­van­ten „Bewe­gun­gen“, den rea­len „sozia­len Trä­gern“. Der vier­te Band die­ser Rei­he Kon­zep­tio­nen des Huma­nis­mus lässt erah­nen, was hier für For­schungs­ar­beit ansteht.[1]

Aktu­el­le Debat­ten über Huma­nis­mus­per­spek­ti­ven, gera­de in den Orga­ni­sa­tio­nen der „säku­la­ren Sze­ne“,[2] sto­chern meist im Nebel. Sie brin­gen zwar mehr oder min­der anspruchs­vol­le „Selbst­ver­ständ­nis­se“ her­vor für gewünsch­te Geschichts­sub­jek­te, etwa aktu­ell beson­ders beliebt: die Kon­fes­si­ons­frei­en. Bei der Ant­wort auf Fra­gen, in wel­chem Land die­ser Welt bzw. in wel­chem hie­si­gen Land­strich wel­cher Huma­nis­mus tat­säch­lich „behei­ma­tet“ ist bzw. wel­che huma­nis­ti­schen Vor­stel­lun­gen im „klei­nen“ All­tag der Leu­te und der gro­ßen Poli­tik der Völ­ker und Staa­ten „wir­ken“, domi­nie­ren Ver­mu­tun­gen, geschul­det der unzu­rei­chen­den For­schungs­la­ge, aber auch einer gewis­sen Denkfaulheit.

Mit der Rei­he Huma­nis­mus­per­spek­ti­ven, deren fünf­ter Band nun vor­liegt, wird „Erin­ne­rung“ ver­sucht, etwa dar­zu­stel­len, wie ein spe­zi­el­ler Huma­nis­mus ent­stan­den ist, der in einer rele­van­ten Grup­pe – der „säku­la­ren Sze­ne“ – gegen­wär­tig vor­kommt. Es wird gefragt, was sei­ne Prot­ago­nis­ten „sag­ten“ und wahr­schein­lich „mein­ten“ und was in deren Umfeld an Dis­kus­sio­nen statt­fan­den bzw. stattfinden.

Einordnung des Bandes

Aus der Sicht des nun vor­lie­gen­den fünf­ten Ban­des mit eini­gen aus­ge­wähl­ten Schrif­ten von Johan­nes Neu­mann (1929–2013) ergibt sich für den Her­aus­ge­ber auf der Suche nach Huma­nis­mus­per­sepek­ti­ven fol­gen­de Sicht auf die vor­he­ri­gen vier Lieferungen:

Der letz­te Band 4 deu­tet den Reich­tum an huma­nis­ti­schen Kon­zep­tio­nen an, wie er sich in his­to­ri­schen wie aktu­el­len Publi­ka­tio­nen fin­det. Die Befun­de zei­gen, dass die Stu­di­en zum Huma­nis­mus von Johan­nes Neu­mann zum einen ori­gi­nä­re Zugän­ge spie­geln, eben weil er sich einer bestimm­ten, bis dahin ver­nach­läs­sig­ten phi­lo­so­phi­schen Tra­di­ti­ons­li­nie wid­met und dar­in die reli­gi­ons­kri­ti­schen Hal­tun­gen beson­ders wür­digt. Dabei unter­stützt Neu­mann die­je­ni­gen Posi­tio­nen, die im Huma­nis­mus vor allem ein Prin­zip der Auf­klä­rung und der indi­vi­du­el­len Auto­no­mie ver­ste­hen. Zum ande­ren wird der zeit­ge­nös­si­sche Huma­nis­mus, das kri­ti­sche Nach­den­ken über ihn, erhellt. Man kann ihm spä­te­re Befun­de nicht abverlangen.

Wird Band 3 auf die „Sze­ne“ hin ange­schaut,[3] wie Johan­nes Neu­mann sie vor­fand und in der sei­ne Tex­te reflek­tiert wur­den, dann fal­len vor allem die damals noch kla­ren, aus der Geschich­te gewor­de­nen Struk­tu­ren ihrer Orga­ni­sa­tio­nen auf und deren Tei­lun­gen in frei­re­li­gi­ös, frei­geis­tig, frei­den­ke­risch, athe­is­tisch, huma­nis­tisch. Der Huma­nis­ti­sche Ver­band Deutsch­lands (HVD) war dar­in ein jun­ger Akteur, sei­ne Huma­nis­ti­sche Aka­de­mie gera­de gegrün­det (April 1997) und die Giord­a­no-Bru­no-Stif­tung ent­stand erst im März 2004. Johan­nes Neu­mann ver­folg­te deren Inno­va­ti­on bzw. Renais­sance eines „evo­lu­tio­nä­ren Huma­nis­mus“ ent­spre­chend auf­merk­sam. Heu­te argu­men­tie­ren nahe­zu alle Ver­bän­de irgend­wie „huma­nis­tisch“. Das macht den dort geäu­ßer­ten Huma­nis­mus viel­fäl­tig. Neu­mann stell­te sei­nen Huma­nis­mus in der „Sze­ne“ weit­ge­hend in den Jah­ren 1998 bis 2000 vor.

Um Neu­manns Bei­trä­ge zum Huma­nis­mus his­to­risch ange­mes­sen zu wür­di­gen, ist fest­zu­hal­ten, dass er die neu auf­kom­men­den aka­de­mi­schen Debat­ten über Huma­nis­mus noch gar nicht wahr­neh­men konn­te. So ent­brann­ten die Debat­ten über einen „neu­en Athe­is­mus“ bzw. „neu­en Huma­nis­mus“ erst 2004/2005. Aus­ge­spro­che­ne Huma­nis­mus-Kon­fe­ren­zen, sieht man von den ver­dienst­vol­len der Frei­en Aka­de­mie in den 1990er Jah­ren ein­mal ab, setz­ten noch etwas spä­ter ein. So stell­te die Huma­nis­ti­sche Aka­de­mie erst nach 2005 zu For­schern Kom­mu­ni­ka­ti­on her, die erst weni­ge Jah­re davor ihre ers­ten grö­ße­ren Huma­nis­mus-Publi­ka­tio­nen vor­leg­ten: Hubert Can­cik, Richard Faber, Enno Rudolph, Mar­tin Vöh­ler und ande­re. Frie­der Otto Wolfs Ein­stieg in die­se Debat­te erfolg­te 2003.[4]

Johan­nes Neu­mann hat­te hier eine Zeit­lang eine gewis­se Allein­stel­lung und Vor­rei­ter­rol­le, was sei­ne brei­te Rezep­ti­on beför­der­te. Bei­de Strän­ge – der orga­ni­sa­to­risch-prak­tisch-juris­tisch-poli­ti­sche wie der aka­de­mi­sche – wur­den erst gegen Ende des ers­ten Jahr­zehnts des 21. Jahr­hun­derts ansatz­wei­se zusam­men­ge­führt mit dem Haupt­er­geb­nis des Hand­bu­ches Huma­nis­mus: Grund­be­grif­fe.[5] Es blieb dies ein Ver­such schon des­halb, weil ihn bis heu­te kei­ne uni­ver­si­tä­re Huma­nis­tik stützt.

Johan­nes Neu­mann kommt bei der Ver­knüp­fung bei­der Lini­en eine Schlüs­sel­funk­ti­on zu, wie aus der ent­spre­chen­den, in die­sem Band gedruck­ten Publi­ka­ti­ons­lis­te her­vor­geht. Bei­de Lini­en spie­geln sich in den theo­re­ti­schen Schrif­ten der Ver­bän­de, die aber in der Aka­de­mik in der Regel als par­tei­isch, gar ideo­lo­gisch moti­viert gel­ten, zumin­dest als „vor­schnel­le Aktua­li­sie­rung“ des Phä­no­mens Huma­nis­mus.[6]

Ein Bei­spiel für die­se Über­gän­ge in den Huma­nis­mus­de­bat­ten, in die Johan­nes Neu­mann ein­greift, ist sei­ne Ver­wen­dung des Begriffs „evo­lu­tio­nä­rer Huma­nis­mus“.[7] Er sah dar­in ein all­ge­mei­nes Wesens­merk­mal des Huma­nis­mus gene­rell, kei­ne Spe­zi­al­sicht einer Rich­tung, schon gar nicht die beson­de­re Ken­nung einer Orga­ni­sa­ti­on. Neu­mann wirk­te in der „Sze­ne“ sowie­so für eine (neue) Ein­heit aller Verbände.

Band 2 der Rei­he Huma­nis­mus­per­spek­ti­ven behan­delt Staat-Kir­che-Rechts­fra­gen aus der Sicht des Autors Tho­mas Hein­richs (Jahr­gang 1963).[8] Der Bezug auf den vor­lie­gen­den Band 5 liegt auf der Hand und ist für das inzwi­schen stär­ker auf­ge­fä­cher­te aktu­el­le rechts­po­li­ti­sche Ver­ständ­nis bedeut­sam. In dem andert­hal­ben Jahr­zehnt 1995–2010 eil­te Johan­nes Neu­mann wie ein (im posi­ti­ven Sinn gemeint) „Wan­der­red­ner“ durch die „Sze­ne“. Er half mit sei­nen zu Tex­ten geron­ne­nen Vor­trä­gen die Rechts­auf­fas­sung in den ein­zel­nen Ver­bän­den zu his­to­ri­sie­ren und anzugleichen.

Es gab zu die­ser Zeit nur einen Juris­ten, der noch stär­ke­ren Ein­fluss hat­te und bis in die Gegen­wart die Kon­zep­tio­nen der­je­ni­gen Ver­bän­de prägt, die gerad­li­nig, wie auch Neu­mann, auf kon­se­quen­te Staat-Kir­che-Tren­nung setz­ten. Von Ger­hard Czer­mak (Jahr­gang 1942) liegt sogar eine viel umfang­rei­che­re rechts­wis­sen­schaft­li­che Lite­ra­tur vor als wir sie sonst zum The­ma fin­den. Neu­mann ver­band die aus aktu­el­len rechts­po­li­ti­schen Zuspit­zun­gen gewor­de­nen Pro­ble­me mit der inti­men Kennt­nis des Staats­kir­chen­rechts, gese­hen aus kir­chen­his­to­ri­scher, vor allem katho­li­scher Perspektive.

Tho­mas Hein­richs wid­me­te seit sei­nen ers­ten Auf­trit­ten in der Huma­nis­ti­schen Aka­de­mie – wenn ich es mal so zuspit­ze – der „Auf­wei­chung“ der star­ren tra­di­tio­nel­len Prin­zi­pi­en. Zu Beginn des 21. Jahr­hun­derts begann er, die Rechts­auf­fas­sung huma­nis­ti­scher Orga­ni­sa­tio­nen – spe­zi­ell die des Huma­nis­ti­schen Ver­ban­des (HVD) – zu erneu­ern. Der ehe­ma­li­ge Frei­den­ker­ver­band favo­ri­sier­te seit sei­ner Umwand­lung in den HVD 1993 das Kon­zept einer „Gleich­be­hand­lung“ von Reli­gi­ons- und Welt­an­schau­ungs­or­ga­ni­sa­tio­nen. An den Kon­se­quen­zen, die das hat, labo­riert er bis heu­te. Johan­nes Neu­mann war regel­mä­ßig Gast der Aka­de­mie. Er ver­folg­te die­se neue Ten­denz kri­tisch. Aber er äußer­te bereits 1998 mit sei­nem ers­ten Text in huma­nis­mus aktu­ell ein gewis­ses Ver­ständ­nis für die Not­wen­dig­keit einer sol­chen „Pro­gramm­än­de­rung“ beim Auf­bau einer huma­nis­ti­schen Sozi­al­ar­beit.[9]

Hein­richs fass­te schließ­lich im Früh­jahr 2007 sei­ne – auch im HVD strit­ti­gen – The­sen zusam­men. Ich bat damals Johan­nes Neu­mann, der inzwi­schen ver­traut war mit den Debat­ten in der „Sze­ne“, im Novem­ber 2007 um ein Gut­ach­ten.[10] Aus ver­schie­de­nen Moti­ven her­aus beton­te Johan­nes Neu­mann noch ein­mal sei­ne eige­nen Posi­tio­nen. Aber er sah im Kon­zept von Hein­richs wich­ti­ge Maß­nah­men lebens­welt­li­cher Hil­fe und öff­ne­te sich dem Pro­gramm der „Gleich­be­hand­lung“, warn­te aber vor einem „Huma­nis­mus light der Belie­big­keit“, der in der kapi­ta­lis­ti­schen Gesell­schaft an Boden gewin­ne.[11] Die Fra­ge der „Belie­big­keit“ ist nach wie vor virulent.

Vor allem blieb das Gesell­schafts­bild von Johan­nes Neu­mann, wenn er es expli­zit dar­stell­te, pes­si­mis­tisch. Er ver­bot sich jeden Zweck­op­ti­mis­mus, wie ihn Ver­bän­de vor­zei­gen, die im Hier und Jetzt agie­ren und ihre Anhän­ger­schaft ver­grö­ßern wol­len. „Unse­re gegen­wär­ti­ge Gesell­schaft treibt ziel- und rich­tungs­los wie eine Nuss­scha­le im auf­ge­wühl­ten Meer.“[12]

Auch wenn man die­sen Blick nicht teilt, so wird doch kennt­lich, dass Johan­nes Neu­mann in vie­ler­lei Hin­sicht den Kern des Prin­zips „Gleich­be­hand­lung“ offen­leg­te: „Ob für Gläu­bi­ge oder Nicht­gläu­bi­ge: Es geht um ein der Gat­tung Mensch zukom­men­des ver­ant­wort­li­ches Ver­hal­ten.“[13] Dies ist zual­ler­erst ein huma­nis­ti­sches, kein „kir­chen­kri­ti­sches“ Ziel – das Aus­gangs­punkt sei­ner Hin­wen­dung zu einem „säku­la­ren Huma­nis­mus“ war. Er sah wohl durch­aus das Ende einer orga­ni­sier­ten Frei­den­ker­be­we­gung gekom­men, die ihm als bür­ger­li­cher Intel­lek­tu­el­ler sowie­so immer kul­tu­rell fremd blieb, die Huma­nis­ti­sche Uni­on aus­ge­nom­men. In Gesprä­chen mit ihm wur­de klar, dass er die Hin­wen­dung zur „Sze­ne“ als eine ganz per­sön­li­che Auf­klä­rungs- und Bil­dungs­auf­ga­be sah. Der Grund war sicht- und spür­bar: Es hat­ten sich vor allem in der „Sze­ne“ ver­an­ker­te Orga­ni­sa­tio­nen dem Huma­nis­mus geöffnet.

Das lei­tet über zu Band 1 der Huma­nis­mus­per­spek­ti­ven. Er beschreibt, wie ein zeit­ge­nös­si­scher Huma­nis­mus im letz­ten Jahr­zehnt des 20. Jahr­hun­derts in Deutsch­land unter die Frei­den­ker (in die „säku­la­re Sze­ne“) geriet und was die­se dar­aus mach­ten, kon­zep­tio­nell wie prak­tisch.[14] Dabei kam zu Beginn der 1990er Jah­re ein Huma­nis­mus-Ver­ständ­nis in den Blick von Johan­nes Neu­mann, dass im Umfeld der 1961 ent­stan­de­nen Huma­nis­ti­schen Uni­on (HU) aus­ge­bil­det wor­den war.

Das ers­te Pro­gramm stamm­te wesent­lich von Ger­hard Szc­zes­ny (1918–2002). Es hat­te eine star­ke kir­chen­kri­ti­sche Kom­po­nen­te. Es han­del­te sich um eine Gesell­schafts- und Rechts­auf­fas­sung, in der die Staat-Kir­che-Tren­nung als Ziel for­mu­liert war und die nach huma­nis­ti­schen Alter­na­ti­ven such­te.[15] Szc­zes­ny erhoff­te eine zwei­te Renais­sance des Huma­nis­mus. Er ging davon aus, dass damals kein neu­er Huma­nis­mus erfun­den wur­de, weil er eine Anei­gung der Anti­ke war, also nicht das Ergeb­nis einer Säku­la­ri­sie­rung reli­giö­ser Grund­sät­ze. So war auch der neue Huma­nis­mus nicht neu zu erfinden.

Die­se Ansicht teil­ten vie­le sei­ner Anhän­ger nicht. Auch Johan­nes Neu­mann, wenn man so will, war per­sön­lich „säku­la­ri­siert“ wor­den. Er frag­te zunächst nach der aktu­el­len Reli­gi­on und kam von dort gedank­lich zur Säku­la­rie­rungs­the­se. Erst spä­ter reflek­tier­te Neu­mann den anti­ken Huma­nis­mus und knüpf­te sei­ne Gedan­ken dort an. Die Suche nach einem Halt fiel zusam­men mit sei­ner zuneh­men­den Skep­sis gegen­über einer über­dehn­ten Vor­stel­lung von der Säku­la­ri­sie­rung als All­heil­mit­tel zur Gesell­schafts­ge­sun­dung. Nun gab sich aber die „Sze­ne“ genau zu die­ser Zeit das sie bis heu­te ver­bin­den­de Adjek­tiv „säku­lar“, weil sie dar­in die vor­ran­gi­ge Auf­ga­be ihrer Ver­bän­de sah – bis der HVD, halb­her­zig zwar, aber doch deut­lich die­se Ken­nung auf­zu­ge­ben begann.

Als Johan­nes Neu­mann im Okto­ber 1977 sei­ne Mis­sio zurück­gab und er zwar nicht mehr als offi­zi­el­ler katho­li­scher Kano­ni­ker tätig, aber auf die­sem Gebiet nach wie vor kom­pe­tent und aka­de­misch aus­ge­wie­sen war, fand er – nach den soeben erwähn­ten reli­gi­ons­so­zio­lo­gi­schen Stu­di­en – schließ­lich in der „säku­la­ren Sze­ne“ für sein enor­mes Fach­wis­sen ein neu­es – und man muss nach­träg­lich kri­tisch für die ers­te Zeit nach 1990 sagen, mit­un­ter „gläu­bi­ges“ – Auditorium.

Das Enga­ge­ment begann 1982 in Kas­sel in der Frei­en Aka­de­mie. Sie wur­de damals vom Geo­dä­ten Jörg Albertz (1936–2010) gelei­tet. Er war ein kom­mu­ni­ka­ti­ver, huma­nis­tisch gebil­de­ter und inter­na­tio­nal umtrie­bi­ger Kar­to­gra­phie-Pro­fes­sor an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ber­lin, der vie­le Kir­chen­kri­ti­ker anzog, die nach einem aka­de­mi­schen Aus­tausch such­ten.[16]

Fol­ge­rich­tig wur­den Johan­nes Neu­mann und, wie die Pro­to­kol­le der Kon­fe­ren­zen und Publi­ka­tio­nen zei­gen, Ursu­la Neu­mann, in der sich nach 1990 neu­for­mie­ren­den „säku­la­ren Sze­ne“ gefrag­te Refe­ren­ten. Johan­nes Neu­mann kam schließ­lich, eben wegen sei­ner inti­men Kennt­nis der (katho­li­schen) Kir­che, der Staat-Kir­chen-Rechts­ge­schich­te und sei­nes Flei­ßes in die Rol­le eines „Haus­theo­re­ti­kers“ der HU in die­ser The­ma­tik und der anschlie­ßen­den Gebie­te, ins­be­son­de­re des Reli­gi­ons- und Ethik­un­ter­richts.[17] Es lag wohl an den damals engen per­so­nel­len Ver­flech­tun­gen der Huma­nis­ti­schen Uni­on mit Ver­bän­den in der „Sze­ne“, Dop­pel­mit­glied­schaf­ten waren eher die Regel, dass „die Neu­manns“ in der „Sze­ne“ Ein­zug hielten.

Anmerkung zum Leben und Werk

Der vor­lie­gen­de Sam­mel­band ver­folgt an aus­ge­wähl­ten Publi­ka­tio­nen, wie und war­um der renom­mier­te Kir­chen­recht­ler Johan­nes Neu­mann Ende der 1970er Jah­re das katho­li­sche Gehäu­se ver­ließ, sich sei­ne Kir­chen- zu einer Gesell­schafts- und Staats­kri­tik (Reli­gi­ons­ver­fas­sung) erwei­ter­te, er über Athe­is­mus publi­zier­te, Huma­nis­mus­for­schun­gen unter­nahm und schließ­lich huma­nis­ti­sche Orga­ni­sa­tio­nen rat­ge­bend unterstützte.

Es lag also nahe, sich auf die Zeit ab Mit­te der 1980er zu kon­zen­trie­ren und ein Bild des Autors als kon­se­quen­ten Ver­fech­ter eines dezi­diert säku­la­ren Huma­nis­mus zu zeich­nen. Dafür sprach, dass eini­ge sei­ner ande­ren Arbeits­fel­der und eini­ge wich­ti­ge Stu­di­en und Akti­vi­tä­ten im Rah­men sei­nes Enga­ge­ments in der „säku­la­ren Sze­ne“, etwa auf dem Gebiet des Reli­gi­ons- und Ethik­un­ter­richts, eine eigen­stän­di­ge Betrach­tung erfordern.

Es hät­te aber ein sehr ein­sei­ti­ges Bild erge­ben, wenn alles Theo­lo­gi­sche bei Johan­nes Neu­mann aus­ge­blen­det wor­den wäre, um nur den „neu­en Men­schen“ zu zei­gen. Das hät­te einer Inter­pre­ta­ti­on sei­nes Wer­kes eini­ge Nah­rung gege­ben, die – um es salopp aus­zu­drü­cken – von einer „Sau­lus­wer­dung“ des Pau­lus Neu­mann erzählt und dazu dann vor allem noch ganz per­sön­li­che Umstän­de als Beweg­grün­de anführt. Sicher, eini­ge Ver­stri­ckun­gen sind durch das radi­ka­le Lösen von alten Bin­dun­gen been­det wor­den, aber es leb­te fort­an kein „Mann ohne Vergangenheit“.

Eini­ge Berich­te aus der Zeit vor sei­ner Kon­ver­si­on und über sei­ne Lei­tungs­tä­tig­keit in der Fakul­tät schil­dern ihn als „har­ten Hund“, beson­ders hin­sicht­lich sei­nes Vor­ge­hens gegen soge­nann­te Links­ka­tho­li­ken.[18] Theo­lo­gi­sche Hörer sei­ner – schon des tro­cke­nen Stof­fes wegen als unbe­liebt gel­ten­den – Vor­le­sun­gen berich­te­ten, man habe bei ihm nur die „Ver­recht­li­chung“ ver­nom­men, eine Art Leh­re von der Orga­ni­sa­ti­on Kir­che. Die moder­ni­sie­ren­de und auf­klä­re­ri­sche Inten­ti­on sei ihnen dage­gen nicht kennt­lich gewor­den. Dama­li­ge Kol­le­gen waren sich sogar sicher, er wür­de Bischof oder gar Kar­di­nal wer­den. Lin­ken erschien zudem, er ver­klä­re zu sehr sei­ne Her­kunft aus dem Erm­land und unter­hal­te poli­ti­sche Ver­bin­dun­gen zu nost­al­gi­schen Ver­trie­be­nen. Nach einer „Wen­de“ kochen sol­che Gerüch­te bekannt­lich immer hoch.[19]

Wie auch immer, nichts im Leben ist ein­di­men­sio­nal; es bün­delt sich immer und eines baut auf das ande­re auf: Jeden­falls bestand sei­ne „Wen­de“ dar­in, die Lebens­li­ni­en neu zu zie­hen, die per­sön­li­chen wie die aka­de­mi­schen. Die ange­häuf­ten lebens­welt­li­chen Wider­sprü­che auf „gro­ßer“ Ebe­ne (der Streit mit Ratz­in­ger und Küng; Men­schen­rech­te in der Kir­che; Inter­pre­ta­ti­on des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils usw.) und auf „klei­ner” Ebe­ne, von denen sei­ne Ehe­frau Ursu­la Neu­mann in ihren Erin­ne­run­gen an die­se Zeit berich­tet,[20] an denen man auch zer­bre­chen kann, wer­den durch Johan­nes Neu­mann „dia­lek­tisch auf­ge­löst“, durch kon­se­quen­ten Aus­stieg aus der „Groß­fa­mi­lie“ Kir­che und Grün­dung einer eige­nen „Klein­fa­mi­lie“.

Johan­nes Neu­mann blieb Pro­fes­sor (an ande­rer Fakul­tät), kom­mu­ni­zier­te nun mit ande­ren Fach­kol­le­gen und wur­de zu einem Theo­re­ti­ker der „Säku­la­ren“.[21] An Neu­manns Auto­ri­tät kam nun nie­mand in der „Sze­ne“ vor­bei. Er wur­de zwangs­läu­fig, wegen des Man­gels an Aka­de­mik in gro­ßen Tei­len der „Sze­ne“, zu einem Leh­rer, zumal er 1997 begann, sich auch zum Huma­nis­mus grund­sätz­lich zu äußern. Nur das Letz­te­re zu sehen, ver­sperrt den Blick auf sei­ne Erkennt­nis­se, die eine „Wen­de“ beförderten.

Im Text über den Reichs­de­pu­ta­ti­ons­haupt­schluss von 1806 [Feh­ler in der Druck­fas­sung: Es muss selbst­re­dend 1803 hei­ßen] for­mu­liert Neu­mann die his­to­ri­sche Grund­er­kennt­nis, die die­se „Wen­de“ beglei­te­te, viel­leicht aus die­ser her­vor­ging: „Als am 6. August 1806 der Kai­ser des Hei­li­gen Römi­schen Rei­ches Deut­scher Nati­on unter dem Druck Napo­le­ons die Reichs­kro­ne nie­der­leg­te, zer­bra­chen nicht nur die wich­tigs­ten Stütz­pfei­ler des Katho­li­zis­mus in Deutsch­land, son­dern auch die Ein­heit von Thron und Altar, von poli­ti­scher Herr­schaft und Reli­gi­on. Nun erst konn­te von einem Ant­ago­nis­mus von Staat und Kir­che gespro­chen, jetzt erst der Gedan­ke der Tren­nung von Staat und Kir­che gedacht wer­den. Nun erst began­nen die deut­schen Staa­ten im Kern säku­lar-welt­lich zu wer­den.“[22]

Jeden­falls wur­de es erfor­der­lich, die aka­de­mi­sche Vor­ge­schich­te von johan­nes Neu­mann zu erzäh­len. Dafür bot sich die außer­or­dent­lich infor­mier­te Stu­die von Theo­dor W. Bei­ne an, gera­de wegen der Ver­or­tung des Autors in der Theo­lo­gie. Die Aus­ar­bei­tung bie­tet für die Werk­ge­schich­te, wie sie dar­an in aus­ge­wähl­ten Tex­ten anschließt, einen gro­ßen Vor­teil. Das von Bei­ne aus­ge­brei­te­te Vor­her belegt näm­lich, dass die per­sön­li­che „Wen­de“ von Johan­nes Neu­mann als Wis­sen­schaft­ler sich aus sei­nen vor­he­ri­gen For­schungs­er­geb­nis­sen zwangs­läu­fig ergab; dass er von Beginn an, auch schon als berufs­mä­ßi­ger Kano­ni­ker, his­to­risch exakt an den Quel­len arbei­te­te mit zwei Fol­gen für das Später:

Er ver­such­te zunächst, bestimm­te kir­chen­po­li­ti­sche Grund­satz­fra­gen in ihrer Ent­ste­hung und Ent­wick­lung zu Lösun­gen zu füh­ren und zu hel­fen, die Kir­che im Umfeld des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils zu moder­ni­sie­ren: die Fir­mung im Zusam­men­hang mit der Kinds­tau­fe; das Prin­zip der Syn­ode als Pro­blem der Mit­be­stim­mung in der Kir­che; die „Misch­ehe“ als Sakri­leg der aus Kir­chen­in­ter­es­sen erfun­de­nen lebens­lan­gen Ehe und des Umgangs mit Andersgläubigen.

Neu­mann ver­such­te ernst­lich, Bür­ger- und Men­schen­rech­te in der römi­schen Kir­che durch­zu­set­zen. Doch er muss­te die Zweck­lo­sig­keit der Unter­neh­mung erken­nen, denn es gibt in die­sem qua­si-staat­li­chen Gebil­de nicht ein­mal ein moder­nes Pro­zess­recht, so sei­ne bit­te­re Erkennt­nis. Was soll ein Kano­ni­ker tun, der erkennt, er betreibt eine brot­lo­se, aber gut bezahl­te Kunst, weil es den Boden gar nicht gibt, auf dem er zu ste­hen meint.

Eine Grund­hal­tung aus die­ser Arbeit blieb auch dann sein Prin­zip, als er die Fah­ne wech­sel­te: Sei­ne Auf­fas­sung von Kir­chen­kri­tik unter­schied sich des­halb erfreu­lich stark von dem, was er in der „säku­la­ren Sze­ne“ so vor­fand, denn sie blieb sach­lich und his­to­risch begrün­det; mehr noch, sie erhielt bei ihm einen gesell­schafts- und staats­kri­ti­schen Zuschnitt, der jeder ober­fläch­li­chen Reli­gi­ons­kri­tik fernsteht.

Und noch etwas blieb aus der per­sön­li­chen theo­lo­gi­schen Geschich­te: Ableh­nung jeder Prin­zi­pen­leh­re und Behar­ren auf Kants Auf­klä­rungs­prin­zip vom Sel­ber­den­ken. Es blieb bei Neu­mann ein aka­de­mi­sches Res­sen­ti­ment auch gegen­über einem orga­ni­sier­ten Huma­nis­mus, der meint, ohne Theo­rie aus­kom­men zu kön­nen. Doch er war auch hier durch das Leben in der Kir­che geschult und wuss­te, dass Nich­t­or­ga­ni­sa­ti­on eine Schwä­che der Frei­geis­ter ist: „Im All­ge­mei­nen glaub­ten Huma­nis­ten und Agnos­ti­ker, sie wür­den ihren Idea­len untreu, wenn sie sich zusam­men­schlös­sen. … Das war und ist ihre ent­schei­den­de Schwä­che“.[23] Doch viel­leicht lie­ge das auch dar­an, dass Huma­nis­mus gar nicht orga­ni­sier­bar ist?[24]

Über Humanismus

Neu­manns Kon­zep­ti­on von Huma­nis­mus ent­wi­ckel­te sich aus sei­nen his­to­ri­schen Stu­di­en zu ande­ren Gegen­stän­den und wur­de sehr beför­dert durch sei­ne sozio­lo­gi­schen Arbei­ten und sein sozia­les Enga­ge­ment. In die Aneig­nungs­pha­se fällt sei­ne Ent­de­ckung von Erich Fromm, der sich in sei­nen letz­ten Lebens­jah­ren vom Ver­fech­ter eines refor­mier­ten sozia­lis­ti­schen Huma­nis­mus,[25] den er noch ein­mal und trotz des­sen Per­ver­sio­nen im „rea­len Huma­nis­mus“ des Ost­blocks bele­ben woll­te, zum All­ge­mein­hu­ma­nis­ten wandelte.

Für vie­le in der „Sze­ne“ und sicher auch für Johan­nes Neu­mann galt Fromms posi­ti­ve Refle­xi­on der Psy­cho­ana­ly­se, die Neu­mann auch für sich per­sön­lich in Anspruch nahm, als „Lücken­fül­lung“ des ihnen im Theo­rie­ge­bäu­de der Neu­en Lin­ken noch immer feh­len­den sub­jek­ti­ven Moments in der Geschich­te. Vie­le die­ser Neu­hu­ma­nis­ten sahen dar­in eine Art Ergän­zung des Mar­xis­mus durch Psy­cho­lo­gie. Fromm jeden­falls wur­de rezi­piert, weil er das Gefühl ansprach und weil sein Huma­nis­mus genü­gend Idea­lis­mus trans­por­tier­te,[26] vor allem aber, weil er athe­is­tisch war.

Neu­mann ana­ly­sier­te Athe­is­mus als Gegen­ent­wurf zur Kir­chen­leh­re, als Affront gegen dort Geglaub­tes. „Ratio­na­ler Huma­nis­mus“ ist für ihn „eine bes­se­re Bezeich­nung als das Wort ‘Athe­is­mus’“.[27] Die­se genaue­re Bestim­mung hat aller­dings bei Neu­mann zur Fol­ge, dass jede Per­son, die das Reli­gi­ons­ge­bäu­de anzwei­felt, zugleich Huma­nist ist – selt­sa­mer­wei­se auch Nietz­sche, denn: „Huma­nis­ten sind sie alle.“[28] Die­se Gleich­set­zung von Athe­is­mus mit Huma­nis­mus prägt sei­ne ers­te Hin­wen­dung zum Huma­nis­mus. Von die­ser ein­schrän­ken­den Sicht löst er sich spä­ter, indem er Athe­is­mus brei­ter fasst, nicht nur als Abkehr von einem Gott.[29]

Vor allem aber such­te Neu­mann nach einer Alter­na­ti­ve zu Kul­tu­ren des Got­tes­glau­bens. Die­se Moti­va­ti­on ließ ihn die Viel­falt des Huma­nis­mus ent­de­cken. Die­ser ist für ihn zwar immer noch vor allem ein Gegen­ent­wurf zur Reli­gi­on, spe­zi­ell der katho­li­schen. Doch dehn­te er sein Ver­ständ­nis davon aus: Die­se Reli­gi­on habe zwar eine viel­ge­stal­ti­ge Theo­lo­gie, doch zeich­ne den Huma­nis­mus das ratio­na­le Den­ken aus. Er besit­ze Phi­lo­so­phie, nicht Welt­an­schau­ung – aber nach wie vor einen Glau­ben: „Wer an den Men­schen und sei­ne Mög­lich­kei­ten glaubt – und um sei­ne Gren­zen und Fehl­bar­kei­ten weiß – braucht sich nicht als ‘Nicht-Gläu­bi­ger’ beschimp­fen zulas­sen. Er glaubt zwar nicht an einen irrea­len Gott, viel­mehr glaubt er an den – frei­lich fehl­ba­ren und dar­um der Umkehr fähi­gen – Men­schen, der erleb­bar und zu füh­len ist. Er hat die Rea­li­tät auf sei­ner Sei­te.“[30]

Im Text Wert­ent­schei­dung for­mu­liert Neu­mann die­se The­se fol­gen­der­ma­ßen: „Das ‘Huma­n­um’, dass den Men­schen mensch­lich und sei­ne Gesell­schaft durch cle­men­tia, ius­ti­tia und miser­i­cor­dia erträg­lich zu machen such­te, das schließ­lich selbst im Skla­ven noch den Men­schen sah, wird dem Pri­mat der ‘rech­ten Leh­re’ unter­wor­fen, wobei das Mensch­li­che ver­lo­ren­geht“.[31]

Es ist eine immer wie­der­keh­ren­de Spe­zia­li­tät in Neu­manns Argu­men­ta­ti­on, bei der Begrün­dung der Über­le­gen­heit des Huma­nis­mus auf des­sen anti­ke Quel­len zu ver­wei­sen.[32] Für Cice­ro (106–43 v.u.Z.) und sei­ne Zeit sei huma­ni­tas der ver­pflich­ten­de Wesens­kern des Bil­des vom Men­schen. Sie sei das, was ihn zum Men­schen mache. Im Kon­text von pie­tas, cle­men­tia und ius­ti­tia umfasst die­ser Begriff den Men­schen als Gan­zes: „Wo Ver­nunft sei, sei auch Recht”, wes­halb für Cice­ro Natur­recht und mensch­li­che Wür­de iden­tisch sdei­en (De Legi­bus I, 1–18).[33]

Aller­dings erweist es sich zugleich als Ein­schrän­kung von Neu­manns Huma­nis­mus­bild, dass er die Rezep­ti­on der Anti­ke in der Renais­sance ledig­lich erwähnt und den ori­gi­nä­ren Debat­ten über Huma­ni­tät im Neu­hu­ma­nis­mus nahe­zu kei­ne Beach­tung schenkt, außer dass er auf das Gegen­stück zu die­ser Aneig­nung ver­weist, den Pie­tis­mus.[34] Hin­zu kommt, dass Johan­nes Neu­mann in sei­ner mit­un­ter gera­de­zu eupho­ri­schen Erfor­schung des Huma­nis­mus ihn für des­sen Idea­li­sie­run­gen öff­net, bis in die Spra­che hinein.

Aus den Unter­la­gen und eige­ner teil­neh­men­der Beob­ach­tung ergibt sich eine enga­gier­te prak­ti­sche Teil­ha­be von Johan­nes Neu­mann an den Kon­zep­ti­ons­bil­dun­gen huma­nis­ti­scher Orga­ni­sa­tio­nen, ein­ge­schlos­sen die Debat­ten um ein Huma­nis­ti­sches Selbst­ver­ständ­nis des HVD. Nimmt man die­se Bezie­hun­gen als Lern­vor­gän­ge, so war dies ein wech­sel­sei­ti­ges Geben und Neh­men. Hier­in ein­zu­ord­nen sind die ein­dring­li­chen Bera­tun­gen durch den Päd­ago­gen Gerd Eggers (1948–2011), der dabei sei­ne eige­ne Vari­an­te des prak­ti­schen Huma­nis­mus insti­tu­tio­nell zu beför­dern trach­te­te und durch die Auto­ri­tät von Neu­mann absi­chern woll­te.[35]

Den Gre­mi­en des HVD, die mit der Kon­zep­ti­ons­ar­beit beauf­tragt waren, kamen die Hin­wei­se von Johan­nes Neu­mann sehr gele­gen, zum einen, weil sie ein­fach und ver­ständ­lich for­mu­liert waren und des­halb teil­wei­se wört­lich über­nom­men wur­den, aber zum ande­ren auch, weil sich sei­ne Aus­sa­gen zu die­ser Zeit wesent­lich mit denen deck­ten, die er und der HVD aus einer ande­ren Quel­len ent­nah­men, die damals als am Wei­tes­ten ent­wi­ckel­te Huma­nis­mus­theo­rie galt, wie sie sich – es wur­de bereits gesagt – wesent­lich bei Finn­gei­er Hiorth fand.[36]

Eine kom­pri­mier­te Vor­form der Haupt­the­sen von Johan­nes Neu­mann, spä­ter ergänzt durch den Erich Fromm-Teil, fin­det sich fin­det sich 1999 in dem Text Selbst­be­wuß­ter Huma­nis­mus.[37]Auf einen Nach­druck im vor­lie­gen­den Band der Huma­nis­mus­per­spek­ti­ven wur­de wegen eini­ger Wie­der­ho­lun­gen zu Pas­sa­gen in den Auf­sät­zen Am Anfang und Wert­ent­schei­dung ver­zich­tet, obwohl der Auf­satz selbst einen gewis­sen his­to­ri­schen Eigen­wert besitzt. Er resul­tier­te aus der Zusen­dung eines Debat­ten­bei­tra­ges zu einem neu­en Huma­nis­ti­schen Selbst­ver­ständ­nis des HVD an die Redak­ti­on im Herbst 1998.

Aus­gangs­punkt für Neu­mann war sei­ne Kant ent­nom­me­ne The­se von der „Selbst­ver­ant­wort­lich­keit des Men­schen“, die er drei­fach begrün­de­te:[38]

Ers­tens: „Die Ent­wick­lung einer, den Men­schen als unver­wech­sel­ba­res Wesen (Per­son) ach­ten­den Grund­ein­stel­lung, gibt es kei­nes­wegs erst seit dem Auf­kom­men des Chris­ten­tums. Im Gegen­teil, mit dem Chris­ten­tum beginnt der Nie­der­gang der Huma­ni­tät im Namen gött­li­cher Wahr­heit. Der Glau­be an einen all­ge­wal­ti­gen Gott, ver­wal­tet durch eine unfehl­ba­re Kir­che, hat das Mensch­li­che sowohl im all­täg­li­chen Umgang mit­ein­an­der als auch im poli­tisch-gesell­schaft­li­chen Bereich zugrun­de gerichtet.“

Zwei­tens: „Was die intel­lek­tu­el­len und emo­tio­na­len Leis­tun­gen eines vor- und außer­christ­li­chen Huma­nis­mus anlangt, so ste­hen sie weit über jenen, die das Chris­ten­tum in den letz­ten zwei­tau­send Jah­ren her­vor­ge­bracht hat. Die­ses wand­te alle Kräf­te gegen die all­ge­mei­ne Sünd­haf­tig­keit. Die Angst vor der dro­hen­den Ver­damm­nis nahm alle mora­li­schen Kräf­te in Anspruch. Für den Men­schen, als Aus­gang und Ziel allen mensch­li­chen Han­delns, blie­ben weder Raum noch Interesse.“

Drit­tens: „Schließ­lich soll­ten wir nicht ver­ges­sen, daß die Rezep­ti­on des Huma­nis­mus und sei­ner poli­ti­schen Idea­le im zwei­ten Jahr­tau­send gegen die Kir­che und das Got­tes­gna­den­tum der Fürs­ten durch­ge­setzt wer­den mußte.“

Auf­fäl­lig in den Neu­mann-Tex­ten über Huma­nis­mus ist des­sen unbe­ding­te Anbin­dung an eine prak­ti­sche Sozi­al­ar­beit. Er ging dabei sogar so weit, dass er von den Ver­bän­den der „Sze­ne“, „die sich als ‘wert­ra­tio­nal moti­vier­te Gesin­nungs­ver­ei­ne’ ver­ste­hen“ zu for­dern, dass sie sich „zu sys­tem­ra­tio­na­len ‘Zweck­ver­ei­nen’ moder­ni­sie­ren.“[39] „Aber: Haben wir sol­che Ange­bo­te, die eben­so hilf­reich wie inter­es­sant sind? … Falls nicht, soll­ten wir uns nicht Huma­nis­ten nen­nen.“[40]

Die soeben zitier­te reso­lu­te Fest­stel­lung, wann sich ein Ver­band „huma­nis­tisch“ nen­nen darf, mar­kiert den „roten Faden“ des vor­lie­gen­den Sam­mel­ban­des – von der (blo­ßen) Kir­chen­kri­tik zum (prak­ti­schen) Huma­nis­mus, der eine moder­ne Kon­zep­ti­on benö­tigt. Das ist die nach wie vor aktu­el­le Haupt­bot­schaft von Johan­nes Neu­mann an die „säku­la­re Szene“.

Fuß­no­ten

  1. Vgl. Horst Gro­schopp: Kon­zep­tio­nen des Huma­nis­mus. Alpha­be­ti­sche Samm­lung zur Wort­ver­wen­dung in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten. Mit einer Biblio­gra­phie. Aschaf­fen­burg 2018.
  2. Vgl. Horst Gro­schopp: Säku­la­re und frei­geis­ti­ge Orga­ni­sa­tio­nen und Ver­bän­de in Deutsch­land (2016). In: Ders.: Pro Huma­nis­mus. Eine zeit­ge­schicht­li­che Kul­tur­stu­die. Mit einer Doku­men­ta­ti­on. Aschaf­fen­burg 2016, S. 171–182. – Eine neue­re Fas­sung die­ser Doku­men­ta­ti­on für 2017 fin­det sich auf der Inter­net­platt­form von Fowid (For­schungs­grup­pe Welt­an­schau­un­gen in Deutsch­land).
  3. Vgl. Andre­as Fin­cke: Kon­fes­si­ons­lo­sig­keit, Athe­is­mus und säku­la­rer Huma­nis­mus in Deutsch­land. Eine Bestands­auf­nah­me aus kir­chen­na­her Sicht. Hrsg. und mit einem Vor­wort von Horst Gro­schopp. Aschaf­fen­burg 2017.
  4. Vgl. Frie­der Otto Wolf: Prak­ti­scher und theo­re­ti­scher Huma­nis­mus im 21. Jahr­hun­dert. In: ha 2003. Heft 13, S. 116–129.
  5. Vgl. Hubert Cancik/Horst Groschopp/Frieder Otto Wolf (Hrsg.): Huma­nis­mus: Grund­be­grif­fe. Berlin/Boston 2016.
  6. Vgl. Mat­thi­as Löwe/Gregor Streim: Ein­lei­tung. In: Diess. (Hrsg.): „Huma­nis­mus“ in der Kri­se. Debat­ten und Dis­kur­se zwi­schen Wei­ma­rer Repu­blik und geteil­tem Deutsch­land. Berlin/Boston 2017, 1–19, hier S. 13, FN 47. – Wenn ein katho­li­scher Theo­lo­gie­pro­fes­sor publi­ziert, so ist dies per se Wis­sen­schaft. Wenn ein Wis­sen­schaft­ler in einer Schrift im „säku­la­ren Spek­trum“ sich äußert, so gilt dies als ten­den­zi­ös.
  7. Vgl. Huma­nis­mus orga­ni­sie­ren? In die­sem Band S. ##.
  8. Vgl. Tho­mas Hein­richs: Reli­gi­on und Welt­an­schau­ung im Recht. Pro­blem­fäl­le am Ende der Kir­chen­do­mi­nanz. Hrsg. und mit einem Vor­wort von Horst Gro­schopp. Aschaf­fen­burg 2017.
  9. Es han­delt sich um den Text zur huma­nis­ti­schen Sozi­al­ar­beit in die­sem Band.
  10. Man soll­te hier beach­ten, dass die rechts­wis­sen­schaft­li­chen Tagun­gen und Publi­ka­tio­nen der Aka­de­mie dazu erst danach statt­fan­den und Johan­nes Neu­mann, der zuneh­mend wegen sei­ner Krank­heit arbeits­un­fä­hig wur­de, nicht mehr dar­an teil­neh­men konn­te.
  11. Vgl. den Text zur Gleich­be­hand­lung in die­sem Band, S. ##.
  12. Vgl. in die­sem Band S. ##.
  13. Vgl. in die­sem Band S. ##.
  14. Vgl. Gro­schopp: Pro Huma­nis­mus.
  15. Vgl. Gro­schopp: Pro Huma­nis­mus, S. 66 ff. – Ob bei­de – in Ost­preu­ßen sozia­li­siert und von dort ver­trie­ben – per­sön­li­chen Kon­takt hat­ten, das konn­te in den Stu­di­en zu die­sem Band nicht veri­fi­ziert wer­den. Beleg­bar ist aller­dings der direk­te Bezug auf den Mit­be­grün­der der HU Erwin Fischer (1904–1996) und des­sen Rechts­auf­fas­sun­gen, für den er auch den Nach­ruf ver­fass­te.
  16. Eher links ori­en­tier­ten Frei­den­kern in der „Sze­ne“ war das Milieu in der Frei­en Aka­de­mie zu kon­ser­va­tiv, bis der Phi­lo­soph Vol­ker Muel­ler (Jahr­gang 1957) – ost­deutsch sozia­li­siert – dar­in wirk­sam wur­de und heu­te der Prä­si­dent ist. Eine die Distanz för­dern­de Rol­le spiel­ten auch die NS-Ver­wick­lun­gen eini­ger Frei­re­li­giö­ser bei der Grün­dung der Aka­de­mie 1950. Vgl. Ulrich Nan­ko: Natio­nal­so­zia­lis­mus und Frei­re­li­giö­se nach 1945. In: ha 2000. Heft 7, S. 122–130.
  17. Die­ses Gebiet wur­de in die­sem Band aus­ge­spart und ver­dient eine geson­der­te Publi­ka­ti­on, um die dama­li­gen wie aktu­el­len Ver­wick­lun­gen und Ten­den­zen zu beleuch­ten.
  18. Als Direk­tor der HA wur­de ich hin und wie­der mit Hin­wei­sen trak­tiert, so einem sol­le man die „Wen­de“ nicht abneh­men.
  19. Auf unse­ren Spa­zier­gän­gen bei sei­nen Ber­lin­be­su­chen haben wir oft über „Wen­de­ver­ar­bei­tun­gen“ gespro­chen. Auch über unse­re so gegen­sätz­li­chen fami­liä­ren Prä­gun­gen. Sei­ne Mut­ter war Kaschubin, sein Vater ist nicht weit weg von hier, wo ich jetzt woh­ne, nach dem Abzug der Ame­ri­ka­ner am 1. Juli 1945 von den Rus­sen ein­kas­siert wor­den und kam im Gulag 1952 um. Weil dies Johan­nes Neu­mann sehr präg­te und viel zum Ver­ständ­nis sei­nes Wer­kes bei­trägt, wer­den in die­sem Band sei­ne Erin­ne­run­gen an die­se Zeit und die Zer­stö­rung König­bergs gedruckt.
  20. Vgl. Ursu­la Neu­mann: Der Kir­chen­pro­fes­sor nimmt Ver­nunft an, wird mit mir glück­lich und stirbt. Nor­der­stedt 2017. – Vgl auch das Nach­wort in die­sem Band.
  21. Hier hat er wahr­schein­lich gehofft, das tun fast alle, die in neu in die „Sze­ne“ kom­men, das Audi­to­ri­um der Frei­geis­ter sei viel grö­ßer, sei ein halb­wegs adäqua­ter Ersatz für das welt­um­span­nen­de Kir­chen­um­feld und die kom­mu­ni­ka­ti­ve Kul­tur, die er ver­ließ. Vor allem ver­lor er eini­ge Vor­tei­le des alten aka­de­mi­schen Lebens, inklu­si­ve der für Aka­de­mi­ker attrak­ti­ven Publi­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten in renom­mier­ten Zeit­schrif­ten, för­der­li­che Zitier­ge­mein­schaf­ten, lukra­ti­ve Ämter und Gut­ach­ten, Kon­fe­renz­tou­ris­mus…
  22. Vgl. den Text zum Reichs­de­pu­ta­ti­ons­haupt­schluss in die­sem Band, S. ##.
  23. Vgl. den Text Sozi­al­ar­beit in die­sem Band, S. #.
  24. Vgl. den Athe­is­mus-Text in die­sem Band, S. #.
  25. Vgl. Socia­list Huma­nism. An Inter­na­tio­nal Sym­po­si­um. Edi­ted by Erich Fromm. New York 1965. – Vgl. Horst Gro­schopp: Der gan­ze Mensch. Die DDR und der Huma­nis­mus. Ein Bei­trag zur deut­schen Kul­tur­ge­schich­te. Mar­burg 2013, S. 369, 427 f.
  26. Vgl. Erich Fromm: Sozia­lis­ti­scher Huma­nis­mus und huma­nis­ti­sche Ethik. Hrsg. von Rai­ner Funk. Stutt­gart 1981.
  27. Vgl. den Athe­is­mus-Text in die­sem Band, S. #.
  28. Vgl. den Athe­is­mus-Text in die­sem Band, S. #.
  29. Die moder­ne Wort­ge­schich­te von „Athe­is­mus“ beginnt wahr­schein­lich früh in der grie­chi­schen Anti­ke, indem a‑theos sich grund­sätz­lich wan­delt von der Bedeu­tung, dass sich die Göt­ter von den Men­schen abwen­den hin zum genau­en Gegen­teil, dass sich Men­schen von ihnen los­sa­gen. Vgl. Tim Whit­marsh: Batt­lin­jg the Gods. Athe­ism in the Anci­ent World (Cam­bridge 2016) vor­ge­stellt von Arno Wid­man: Nietz­sche gab es immer wie­der. Nicht Gott hat die Men­schen, son­dern die Men­schen haben die Göt­ter geschaf­fen. Ber­li­ner Zei­tung vom 27. Juni 2016.
  30. Vgl. Huma­nis­mus als Wert­ent­schei­dung, S. ##. – Vgl. aller­dings die Abgren­zung von jedem Cre­do eben­da, S. ##: „Des­halb dür­fen Huma­nis­ten, auch wenn sie ein ein­heit­li­ches ‘Bekennt­nis’ weder haben, noch haben wol­len, sehr getrost auf ihre Vor­den­ker und Vor­den­ke­rin­nen vor mehr als zwei­tau­send Jah­ren ver­wei­sen.“
  31. Vgl. Huma­nis­mus als Wert­ent­schei­dung, S. ##.
  32. Vgl. in die­sem Band den Text Am Anfang war der Huma­nis­mus, S. ##.
  33. Vgl. Mar­cus Tul­li­us Cice­ro: Die poli­ti­schen Reden. Lateinisch/deutsch. 3 Bän­de. Hrsg., über­setzt und erläu­tert von Man­fred Fuhr­mann. Mün­chen 1993. – Ders.: Reden gegen Ver­res. Lateinisch/deutsch. Hrsg., über­setzt und erläu­tert von Man­fred Fuhr­mann. 2 Bän­de. Zürich 1995.
  34. Über die Grün­de kann nur spe­ku­liert wer­den, jeden­falls folgt Neu­mann hier den Frei­den­kern, denen Her­der zu sehr evan­ge­li­scher Pfar­rer war, um ihn zu wür­di­gen, abge­se­hen davon, dass das Haupt­au­gen­merk der Frei­den­ker auf der Staat-Kir­che-Tren­nung lag, nicht auf der Iden­ti­tät von Huma­nis­mus und Huma­ni­tät.
  35. Vgl. Gro­schopp: Pro Huma­nis­mus, S. 94 f., 111 f.
  36. Die Huma­nis­mus­de­bat­te unter den Frei­den­kern begann mit dem Text von Finn­ge­ir Hiorth: Frei­den­ker­tum und säku­la­rer Huma­nis­mus. In: dies­seits. Ber­lin 1990, Heft 10, S. 9–11; Heft 11, S. 13 f. – Ders.: Huma­nis­mus – genau betrach­tet. Eine Ein­füh­rung. Neu­stadt am Rüben­ber­ge 1996.
  37. Vgl. Johan­nes Neu­mann: Selbst­be­wuß­ter Huma­nis­mus. In: ha 1999. Heft 13, S. 49–52.
  38. Neu­mann: Selbst­be­wuß­ter Huma­nis­mus, S. 51.
  39. Vgl. den Text Sozi­al­ar­beit in die­sem Band, S. ##. Zitat im Zitat: Max Weber: Wirt­schaft und Gesell­schaft. Tübin­gen 1976 (5. Aufl.), S. 22.
  40. Vgl. den Text Sozi­al­ar­beit in die­sem Band, S. ##.

Quel­le: Horst Gro­schopp: Von der Kir­chen­kri­tik zum Huma­nis­mus. In: Johan­nes Neu­mann: Huma­nis­mus und Kir­chen­kri­tik. Bei­trä­ge zur Auf­klä­rung. Mit einer bio­gra­phisch-biblio­gra­phi­schen Stu­die von Theo­dor W. Bei­ne und einem Nach­wort von Ursu­la Neu­mann. Hrsg. von Horst Gro­schopp. Aschaf­fen­burg: Ali­bri Ver­lag 2019, S. 7–21.

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