Erst im 19. Jahrhundert verschwand mit dem Rückgang des Kircheneinflusses und schließlich der allgemeinen staats- und gesellschaftspolitischen Freigabe des „Zweifels“ die allgemeinste Ursache der Freidenkerei, nämlich die Aufgabe, die Fackel der Aufklärung in die Kultur zu tragen, um dort das Dunkel auszuleuchten. Friedrich Nietzsche hat im Jahr 1880/81 „Freidenker“ allgemein charakterisiert, zeitgleich mit der Gründung der „Brüsseler-Freidenker-Internationale“ und des „Deutschen Freidenkerbundes“, was ihm wohl unbekannt blieb. Er meinte, es würden diejenigen zu Freidenkern, denen „schon ein Ausdenken und Aussprechen von verbotenen Dingen … Befriedigung gibt“. Er unterscheidet sie strikt von den „Freitätern“, die er höher schätzt.
Freidenker in Deutschland nach 1945
Heute gibt es in Deutschland zahlreiche Vereine und Verbände, die aus der Freidenkergeschichte hervorgegangen sind, darunter der Humanistische Verband Deutschlands (HVD), der Internationale Bund der Konfessionsfreien und AtheistInnen (IBKA), die Giordano Bruno-Stiftung (gbs), Jugendweihe Deutschland (JWD) und der Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW), in dem auch die letzten Freireligiösen, die Unitarier und weitere kleinere Gemeinschaften sich … Read more