Prof. Dr.; geb. 23. November 1929, gest. 5. Mai 2013; Hochschullehrer, Kirchenrechtler und Rechts- und Religionssoziologe; Volksschule in Königsberg; Vertreibung der Familie 1945; Gymnasien in Brandenburg/Havel, Plauen/Vogtland, Erfurt und München-Pasing; Abschluss Theologie-Studium in München 1954; Priesteramtskandidatur und Studium des kanonischen Rechts; 1955 Priesterweihe; 1955–1958 Religionslehrer; ab 1. November 1958 Vertretungstelle am Kanonistischen Institut der Universität München, 1961 Assistenz, Lizentiat und 1963 Promotion zum Doktor iuris canonici; 1965/66 Lehrstuhlvertretung im Kirchenrecht an der Katholischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität (EKU) Tübingen; 1966 Habilitation; 1966–1978 Professor für Kirchenrecht an der Universität Tübingen; 1976 kooptiertes Mitglied der Juristischen Fakultät in Tübingen; 1967/68 Dekan der Theologischen Fakultät der EKU; 1970 Prorektor und 1971/72 Rektor der Universität Tübingen.
Die Schrift von 1976 Menschenrechte in der Kirche? Markiert einen Wendepunkt im Leben von Johannes Neumann; Rückgabe der kirchlichen Lehrbefugnis (missio canonica) am 24. Oktober 1977; ab 1.4.1978 in der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der EKU Tübingen und dort Professor für Rechts- und Religionssoziologie; 1978–1981 Vorsitzender des Großen Senats der Universität; 1980/81 Dekan der, anschließend Prodekan. 1985 Honorarprofessor für Kirchen- und Staatskirchenrecht an der Universität Mannheim; 1995 emeritiert.
Gründungsmitglied und von 1982–1996 erster Vorsitzender des Zentrums zur interdisziplinären Erforschung der Lebenswelten behinderter Menschen; Sprecher des interdisziplinären Zentrums zur Erforschung der Lebenswelten behinderter Menschen (Z.I.E.L); Gründer des Forschungsinstituts für Arbeit, Technik und Kultur (F.A.T.K.) an der Tübinger Universität; Mitglied zahlreicher atheistischer, humanistischer und anderer „säkularer“ Organisationen, darunter 1985 Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft; Publikationen in deren Schriftenreihen; 2005 Mitbegründer der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid).
Zahlreiche weitere Publikationen von Johannes Neumann werden in den Bibliographien des Buches „Humanismus und Kirchenkritik“ angeführt.