Grete Meisel-Heß

1879–1922

Frau­en- und Mut­ter­recht­le­rin, Monis­tin: Die Män­ner sol­len sich ändern, nicht nur die Frau­en. Prag, dann Wien, 1908 Ber­lin, hei­ra­tet hier in zwei­ter Ehe einen bekann­ten Archi­tek­ten. Sie selbst hat­te sich an der Uni­ver­si­tät gebil­det in Phi­lo­so­phie, Sozio­lo­gie und Bio­lo­gie. Berühmt wur­de sie als Schrift­stel­le­rin. Ihre Geg­ner war­fen ihr vor, durch zu freie Dar­stel­lung der jugend­li­chen Sexu­al­nö­te und der weib­li­chen Sin­nen­lust die Sit­ten zu ver­der­ben. Ihre Bücher waren zugleich eigen­wil­li­ge psy­cho­lo­gi­sche Stu­di­en wie Die sexu­el­le Kri­se und die Die Intel­lek­tu­el­len. Vor allem votier­te Gre­te Mei­sel-Heß gegen ver­ein­fa­chen­de Vor­stel­lun­gen von der zu erstre­ben­den Gleich­heit von Mann und Frau und focht für stär­ke­re Beach­tung des weib­li­chen Gemüts­le­bens, aber für eine bes­se­re staat­li­che Aner­ken­nung der „Mut­ter­schaft als sozia­ler Leis­tung“ durch Still­prä­mi­en und eine Reichs-Mut­ter­schafts-Ver­si­che­rung. Wegen ihrer Beto­nung der Mut­ter­schaft unter Femi­nis­tin­nen umstritten.

Gre­te Mei­sel-Heß: In der moder­nen Welt­an­schau­ung. Wien 1901.

Gre­te Mei­sel-Heß: Fan­ny Roth, eine Jung-Frau­en­ge­schich­te (1902). 2. Aufl., Leip­zig, Ber­lin 1910.

Gre­te Mei­sel-Heß: Wei­ber­hass und Wei­ber­ver­ach­tung. Eine Erwi­de­rung auf die in Dr. Otto Wei­nin­gers Buche „Geschlecht und Cha­rak­ter“ geäus­ser­ten Anschau­un­gen über „Die Frau und ihre Fra­ge“. Wien 1904. — Zu Wei­nin­gers Anti­se­mi­tis­mus, Sexu­al- und Ras­sen­leh­re Geor­ge L. Mos­se: Die Geschich­te des Ras­sis­mus in Euro­pa. Frank­furt a. M. 1990, S.12, 130/31.

Gre­te Mei­sel-Heß: Die sexu­el­le Kri­se. Eine sozi­al-psy­cho­lo­gi­sche Unter­su­chung. Jena 1909. — Diess.: Die Intel­lek­tu­el­len. Roman. Ber­lin 1911.

Gre­te Mei­sel-Heß: Betrach­tun­gen zur Frau­en­fra­ge. Ber­lin 1914, S.3, 7, 5, 277/78.

Gre­te Mei­sel-Heß: Sexu­el­le Rech­te. In: NG 8(1912)4, S.181–191.

Mut­ter­schutz und Sexu­al­re­form. Refe­ra­te und Leit­sät­ze des I. Inter­na­tio­na­len Kon­gres­ses für Mut­ter­schutz und Sexu­al­re­form in Dres­den 28./30. Sep­tem­ber 1911 nebst einer Ein­füh­rung: „Zur Geschich­te des Deut­schen Bun­des für Mut­ter­schutz“ und einem Anhang: „Grün­dungs­pro­to­koll, Sat­zun­gen und Auf­ruf der Inter­na­tio­na­len Ver­ei­ni­gung für Mut­ter­schutz u. Sexu­al­re­form“ i. A. des Vor­stan­des des Deut­schen Bun­des für Mut­ter­schutz hg. v. Max Rosen­thal, Bres­lau 1912. — sie­he Hele­ne Stö­cker: Unser ers­ter Inter­na­tio­na­ler Kon­greß. In: NG 7(1911)10, S.421–431.

 

 

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