Das Begriffspaar „ganzer Mensch“ (lat.: totus homo) meint die Einheit von Leib und Geist. Es handelt sich um eine der Zentralkategorien personaler Identität seit der Antike und in dieser Tradition bis heute.[1]
Die Überzeugung, der Mensch bestehe aus Körper und Seele führte im 18. Jahrhundert zu einer umfassenderen Anthropologie, bis hin zu einer neuen medizinischen Betrachtung des Menschen.[2] Das leitete über zu einer Rezeption dieses Gedankenguts und dessen Überführung in das ideale Menschenbild der klassischen deutschen Literatur.[3] Wiederum daran anknüpfend wurde der „ganze Mensch“ zu einem Programm humanistischer Bildung, besonders in der pädagogischen Konzeption von Friedrich Immanuel Niethammer (1766–1848). Er innovierte 1808 das Wort „Humanismus“.[4]
Niethammer hatte dabei entsprechende Übersetzungen griechischer Texte im Blick, etwa die Epikurs, in denen die Ganzheitlichkeit des Menschen eine zentrale Überlegung darstellt. „Die ‘Beschirmung Epycuri’ ist [in Johann Gottfried: Der gantze Mensch, 1490; HG] moralis philosophia; antike Tradition (‘unser Epycurus’) und die Natur (‘natürliche Philosophie’) sind Grundlage der Argumentation. Der ‘ganze Mensch’, die Einheit von Leib, Seele, Gemüt ist die zentrale Aussage. Das Wort ‘Mensch’ wird definiert und emphatisch gebraucht …“.[5]
Wie selbstverständlich griff der kommunistische Funktionär und Schriftsteller Alfred Kurella (1895–1975), im Jahrzehnt um den Mauerbau 1961 der bestimmende Kulturtheoretiker und ‑politiker in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), die antike Wortverbindung am Ende seiner Karriere 1969 noch einmal demonstrativ in seinem Buch Der ganze Mensch auf.[6] Er wollte seine schwindende Anhängerschaft ermahnen, sie seien auf dem falschen Weg, wenn sie dieses hehre Ziel aufgäben.
Zu dieser Zeit war die Hochkonjunktur humanistischer Rhetorik in der DDR bereits vorbei. Auf diese Vergangenheit trifft der erste Satz einer Rezension zu, die Anfang des Jahres 2012 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) stand: „Sein vorerst letztes Hurra feierte er in der DDR“[7] – gemeint ist der Humanismus. Der besprochene Sammelband des renommierten Altphilologen Hubert Cancik (geb. 1937) behandelt Europa – Antike – Humanismus,[8] sehr historisch, kein Wort darin über die DDR.
Woher also diese Assoziation? Es war wohl eine überlieferte Erinnerung westdeutscher Distanz zur DDR. Der Rezensent, der Bielefelder Althistoriker Uwe Walter (geb. 1962), führt seit 2009 für die FAZ den Blog Antike und Abendland. Als er 1983 sein Studium begann, stand zwar noch 1984 in der DDR der Philosophiekongress Sozialismus und Frieden – Humanismus in den Kämpfen unserer Zeit bevor.[9] Doch da war die Humanismuseuphorie schon zwanzig Jahre vorbei. Humanismus war nun fein eingeordnet in die Schubladen des hochoffiziellen Gebäudes der marxistisch-leninistischen Theorie – also ziemlich tot. Die DDR hatte da nur noch ein Jahrfünft zu leben.
Das „große Hurra“ des Humanismus – dieses Entern eines bildungsbürgerlichen Refugiums – scheint bei denen, die diese Traditionen in der Bundesrepublik gegen die DDR demonstrativ hoch hielten – mehr Spuren hinterlassen zu haben als die aktuelle wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Desiderat der sonst höchst umfänglichen DDR-Forschung zeigt, die allein zwischen 1989 und 2008 etwa 8.000 Titel kennt – eine immense Sammlung von Fakten und Urteilen.[10]
Die DDR erschien zwischenzeitlich sogar als „überforscht“.[11] Es fanden sich zwar stets neue Themen, jedoch – das erstaunt angesichts der DDR-Realgeschichte – nicht der Humanismus. Als Ursache dafür kann gelten, dass die DDR gerade auf kulturellen Feldern das „vierte, vergessene Deutschland“ darstellt, wie der Historiker Fritz Stern 2007 in seinen Erinnerungen schrieb. Liegt dies daran, dass diese Region „wie Westdeutschland, ein Staat mit sehr begrenzter Souveränität“ war?[12] Es ist aber wohl eher ein Problem der Erinnerungs- und Forschungskultur,[13] in der „erst jetzt die DDR entsteht“.[14] Zur Illustrierung dieser These soll ein Urteil von Günter Grass (geb. 1927) angeführt werden. Der Schriftsteller kritisierte 1982, dass der „ostdeutsche Humanismus“ zu wenig beachtet werde, weil der westliche Bilderkanon zu stark dominiere.[15]
Selbstredend wurde Humanismus in der DDR in einer speziellen Lesart gepflegt und von der SED seit ihrer Gründung 1946 politisch eingesetzt. Der Begriff wurde staatstragend, blieb lange strittig. Bis an ihr Ende diente ein besonderer „sozialistischer Humanismus“ der kulturellen Legitimation der DDR. Jüngere Forschungen wie die von Gunther Mai heben ausdrücklich hervor: „Aus dem Selbstverständnis als Erbe und Vollstrecker, aus dem überzeitlich definierten Humanismus-Begriff leitete die SED ihre historische Legitimität wie ihre staatspolitische Seins-Räson nach innen und außen ab.“[16]
Humanismus wurde dabei zwar ebenso umfassend wie zugleich kunstfixiert verstanden, aber keinesfalls – wie der gleiche Autor einschätzt und wie im Folgenden gezeigt wird – „überzeitlich“ und schon gar nicht als „Verheißung eines ‘totalen’ Humanismus“. Dafür war dieses Humanismus-Verständnis viel zu sehr in den Kanon des Marxismus-Leninismus eingebunden – jedenfalls so weit es die trotzige Kategorie überhaupt zuließ.
Drei Einstellungen sind bei den in der DDR handelnden Personen zu konstatieren, die sich tradierten, zumindest in der gesamten Ära Walter Ulbricht (1893–1973) vom 5. Dezember 1943 bis zum 3. Mai 1971, von der Bildung einer KPD-Arbeitsgruppe in Moskau für das künftig sowjetisch besetzte Deutschland und seinem Rücktritt von fast allen seinen Ämtern in Berlin. Diese kulturellen Überzeugungen bildeten objektive Voraussetzungen, dass die Hauptakteure trotz härtester politischer Kämpfe auch untereinander zur Zusammenarbeit (oder auch zu Trennungen) fanden:
Bei allen Beteiligten hielt sich erstens in irgendeiner Variante die Erinnerung an den gemeinsamen Antifaschismus, der sich nicht in erster Linie gegen Deutschland und Deutsches richtete, sondern gegen das – wie es bereits 1942 Johannes R. Becher (1891–1958) gegenüber dem Regimentskommandeur und späteren sowjetischen Kulturoffizier Sergej Iwanowitsch Tjulpanow (1901–1984) ausdrückte – „vom Faschismus versklavte Deutschland“. Das hielt nicht nur fest am Nationalen – auch gegenüber den Russen –, sondern bejahte in schwerer Bedrängnis die Frage, „ob man auf die demokratischen Traditionen des deutschen Volkes hoffen könne.“[17]
Eine zweite, dem Humanismus zuneigende Orientierung findet sich bei deutschen „Geistesarbeitern“ – die allgemeine Wertschätzung des Projektes Humanismus. Es behielt „eine anhaltende Faszination bei vielen Kultur-Intellektuellen …, die selbst ein Stalin in den dreißiger Jahren nicht gebrochen hatte.“[18] Dazu gehört die fortgesetzte Hochschätzung der Kategorie vom „ganzen Menschen“, besonders in der ungebrochenen Verehrung nicht nur der Bildungskonzeption von Wilhelm von Humboldt (1767–1835),[19] sondern besonders von dessen Betonung, dass Menschen in objektive Lagen gebracht werden müssten, „ganze Menschen“ zu werden. Humboldt hatte sein Konzept während der Revolution in Frankreich formuliert. In der SBZ wurde diese Schrift 1948 in einer populären Ausgabe innerhalb von Reclams Universalbibliothek neu herausgegeben.[20]
„Freiheit“, bei Humboldt der Zentralbegriff, wurde in der DDR – solange die Bedingungen der „Diktatur des Proletariats“ herrschen müssten – als Schaffung sozialer Voraussetzungen interpretiert, den „ganzen Menschen“ entwickeln zu können. „Der wahre Zweck des Menschen“, so Humboldt, „ist die höchste und proportionirlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen. Zu dieser Bildung ist Freiheit die erste und unerlässliche Bedingung. … Auch der freieste und unabhängigste Mensch, in einförmige Lagen versetzt, bildet sich minder aus.“[21]
Daraus folgte bei kommunistischen wie sozialdemokratischen Linken, wie gezeigt wird, der Begriff des „realen Humanismus“[22] und dann in der DDR die Konzentration auf dessen sofortige Verwirklichung. Für „den Ausbau konstanter und systematischer Bemühungen um die Vereinheitlichung aller unserer Maßnahmen in bezug auf den ‘ganzen Menschen’, der in Gestalt des Arbeiters vor uns steht“,[23] nutzte dann der führende DDR-Kulturpolitiker Alfred Kurella alle ihm zur Verfügung stehende Macht.
Mit einer dritten Überzeugung wird sich dieses Buch beschäftigen. Sie findet sich bei den „Parteiarbeitern“ der SED, gerade bei der ersten Riege um Walter Ulbricht – die besondere Wertschätzung der Klassik. Sie „erklärt sich … nicht nur daraus, daß ihr ‘Ideengehalt’ von breiten Schichten akzeptiert wurde. Die kommunistische Funktionärselite hatte selbst diese Kulturwerte verinnerlicht.“[24]
Beginnend 1932 in Berlin, fortgesetzt 1935 im Pariser und dann 1943/44 im Moskauer Exil, schließlich forciert unmittelbar nach dem Krieg, mit einem ersten Höhepunkt im Goethejahr 1949, das mit der Konstituierung der DDR zusammenfiel, wurde Humanismus, zunächst vor allem derjenige der „Weimarer Klassik“, Teil der Begründungslegitimation des ostdeutschen Staates.
Den Werktätigen in der DDR wurde faustisches Handeln bescheinigt. Am Ende der Ära Ulbricht hieß dies nach dessen eigenwilliger Interpretation von Goethes Faust, hundert Jahre nach des Dichters Tod habe die vom Kapitalismus befreite Arbeiterklasse als Teil eines freien Volkes auf freiem Grund damit „begonnen, diesen dritten Teil des ‘Faust’ mit ihrer Arbeit … zu schreiben“.[25] Wieso und wie wird mit Arbeit „geschrieben“? Auch dieser Interpretation wird nachgegangen.
Arbeiterklasse, Sozialismus und Humanismus zusammen zu denken war in den 1960ern in der DDR keine Sensation mehr. Ganz anders noch zu Zeiten der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) 1945–1949. Der Kontrast zum deutschen Vorher und Nebenan, aber auch zur eigenen Geschichte des Sozialismus und Kommunismus konnte nicht größer sein. Das fiel den intellektuellen Zeitgenossen auf, verwunderte sie: „Die deutschen Humanisten im Dienste der kommunistischen Idee – das stieß noch lange bei Künstlern und wie bei großen Teilen des Publikums auf Skepsis.“[26]
Es ging der Parteiführung der SED seit ihrer Gründung 1946 darum, auch wenn an ein eigenes Land unmittelbar nach Kriegsende noch nicht zu denken war, „die DDR als idealisch vollstreckenden Kulturstaat nach außen zu präsentieren: Humanismus als Waffe im Klassenkampf“.[27] „Humanismus“ hatte dabei verschiedene, historisch sich ändernde Funktionen. Unmittelbar nach dem Krieg verbreitete die sowjetische Besatzungsmacht, bevorzugt an Intellektuelle gerichtet, ein Humanismusverständnis, das sich als Gegenbegriff zum Faschismus verstand. Im folgenden Bericht der SED-Parteizeitung Neues Deutschland, 1. November 1946, sind künftige „Anwendungen“ der Kategorie „Humanismus“ angedeutet.
Die Wortwahl lässt den Schluss zu, mit Humanismus sei „menschliches Leben“ überhaupt gemeint. Diese Sicht belegt, wie ungeübt man im Gebrauch dieser Kategorie (russisch: Гуманизм) auf sowjetischer Seite damals noch war. Die SED-Parteizeitung zitiert aus einer Rede von Kulturoffizier Major Ilja M. Fradkin zum Thema Humanismus in der Kunst Ende Oktober 1946 in Dresden auf dem Sächsischen Künstlerkongreß. Er leitete von 1945 bis 1947 die Theaterabteilung der Sowjetischen Militäradministration (SMAD).
„Humanismus in der Kunst sei ein wesentlicher Bestandteil im menschlichen Leben. Die ökonomischen Verhältnisse der kapitalistischen Zeit haben sich auf die humanistische Entwicklung derart hemmend ausgewirkt, daß dadurch eine Krise des Humanismus entstanden sei, die zu dem egoistisch handelnden Individuum der neuen Gesellschaft geführt habe. Das philosophische Wort: ‘Alles fließt, doch nichts verändert sich’, das die Unveränderlichkeit der ewigen Gesetze der menschlichen Welt dokumentieren soll, habe zur Folge gehabt, daß die Menschen sich vielfach in einen passiven Individualismus verkapselt haben, der dem Faschismus den Weg erleichterte. Der sozialistische Humanismus in der Sowjetunion verbinde die Interessen des Privaten und des Allgemeinen harmonisch miteinander.“[28]
Die eigenwillige Konnotation von „Humanismus“ wird bei den deutschen Zuhörern einige Verwunderung ausgelöst haben. Erst später, in den Phasen des „Aufbaus des Sozialismus“, stellte sich eine größere Nähe zur Begriffsgeschichte her, auch in der Sowjetunion. In der DDR wandelten sich die Funktionen des Humanismus in dem Maße, wie der Begriff und das Programm präzisiert und instrumentalisiert wurden. So kam dann, dass „Humanismus“ in der DDR aus der Gedankenwelt einiger Gelehrter und Pädagogen in die Gesellschaft hinein sich ausbreitete. Wohl in keinem Land der Erde wurde darüber so lange, breit, intensiv und hochpolitisch diskutiert, die Bevölkerung, die Schulen, die Betriebe und die Freizeit erreichend. Der Begriff ging ein in wissenschaftliche Fachdisziplinen, gab Dissertationen das Thema, beschäftigte Philosophen und schließlich auch Altphilologen, Künstler und Funktionäre aller Parteien, die Gewerkschaften und das Gesundheitswesen.
Walter Ulbricht war der große Verfechter einer Verbindung von Sozialismus mit einem Humanismus, wie er ihn verstand und wie er ihn in den Zeiten der Volksfront vor dem Zweiten Weltkrieg in Paris und in besonderem Kontakt mit Heinrich Mann (1871–1950) lernte, wie er von ihm und anderen interpretiert und in die SED eingeführt wurde – durchaus zur Überraschung der älteren Kommunisten. Johannes R. Becher kolportiert in seiner Biographie Ulbrichts, dieser habe in den sozialdemokratischen Bildungszirkeln vor dem Ersten Weltkrieg die klassische deutsche humanistische Literatur, besonders Faust I, schätzen gelernt und selbst gern und mit großer Betonung Goethes Prometheus-Gedicht vorgetragen.[29] Dieses Kunstverständnis hat ihn dann noch geleitet, als er Staatsratsvorsitzender war, wie noch vorzugeführen ist.
Fußnoten
- Vgl. Bernd Janowski: Der ganze Mensch. Zur Anthropologie der Antike und ihrer europäischen Nachgeschichte. Berlin 2012. ↑
- Vgl. Günter Goldbach: Der ganze Mensch im Blickfeld. Aus der Geschichte der psychosomatischen Medizin in Deutschland. Baden-Baden 2006. – Ralph Köhnen: Der ganze Mensch. Friedrich Schillers medizinische Konzepte im Horizont der zeitgenössischen Anthropologie. In: Gesundheit im Spiegel der Disziplinen, Epochen, Kulturen. Hrsg. von Dietrich H. Grönemeyer. Tübingen 2008, S. 205–230. ↑
- Vgl. Der ganze Mensch. Anthropologie und Literatur im 18. Jahrhundert. Hrsg. von Hans-Jürgen Schings. Stuttgart 1994. ↑
- Vgl. Friedrich Immanuel Niethammer: Der Streit des Philanthropinismus und des Humanismus in der Theorie des Erziehungs-Unterrichts unsrer Zeit. Jena 1808. – Auf möglichen früheren Gebrauch wird noch verwiesen. ↑
- Vgl. Hubert Cancik: Antikerezeption, Humanismus, humanitäre Praxis. In: Ders., Europa, Antike, Humanismus, Humanistische Versuche und Vorarbeiten. Hrsg. von Hildegard Cancik-Lindemaier. Bielefeld 2011, S. 117–134, hier S. 127. ↑
- Alfred Kurella: Der ganze Mensch. Berlin 1969. ↑
- Uwe Walter: Ohne Weltanschauung sollte es schon auch gehen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Frankfurt a.M., 14.2.2012. ↑
- Vgl. Cancik: Europa. ↑
- Vgl. Sozialismus und Frieden. Humanismus in den Kämpfen unserer Zeit. VI. Philosophiekongreß der DDR vom 17. bis 19. Oktober 1984 in Berlin. Berlin 1985. ↑
- Vgl. Bilanz und Perspektiven der DDR-Forschung. Hrsg. von Rainer Eppelmann / Bernd Faulenbach / Ulrich Mählert. Paderborn u.a. 2003. ↑
- Vgl. Peer Pasternack: Gelehrte DDR. Die DDR als Gegenstand der Lehre an deutschen Universitäten 1990–2000. Unter Mitarbeit von Anne Glück / Jens Hüttmann / Dirk Lewin / Simone Schmid / Katja Schulze. Hrsg. vom Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Wittenberg 2001. ↑
- Fritz Stern. Fünf Deutschland und ein Leben. Erinnerungen. 3. Aufl., München 2010, S. 386, 387. ↑
- Es gibt in Deutschland keinen akademisch verorteten Humanismus, keinen Lehrstuhl für „Humanistik“. – Vgl. Humanistik. Beiträge zum Humanismus. Hrsg. von Horst Groschopp. Aschaffenburg 2012 (Schriftenreihe der Humanistischen Akademie Deutschland, Bd. 4). ↑
- Michael Rutschky: Wie erst jetzt die DDR entsteht. Vermischte Erzählungen. In: Merkur, Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, München 1995, 49. Jg., H. 9/10, S. 851–864. ↑
- Vgl. Günter Grass 1982 im Katalog der Ausstellung „Zeitvergleich“, erneut zitiert in der „Berliner Zeitung“ am 8.12.1997 in einer Kritik an der einseitigen künstlerischen Ausstattung des Reichstages. ↑
- Gunther Mai: Staatsgründungsprozeß und nationale Frage als konstitutive Elemente der Kulturpolitik der SED. In: Weimarer Klassik in der Ära Ulbricht. Hrsg. von Lothar Ehrlich / Gunther Mai, Köln / Weimar / Wien 2000, S. 58. ↑
- Vgl. Sergej Iwanowitsch Tjulpanow: Wie der Tag des Sieges vorbereitet wurde (1965). In: Ders., Erinnerungen an deutsche Freunde und Genossen, Berlin 1984, S. 36–42, hier S. 39. ↑
- Mai: Staatsgründungsprozeß und nationale Frage, S. 59. ↑
- Vgl. Wendelin Sroka: Die Bildungskonzeption Wilhelm von Humboldts in der DDR. Ein Beitrag zur Rezeptionsgeschichte des Neuhumanismus. München 1984, S. 1. ↑
- Vgl. Wilhelm von Humboldt: Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen. Leipzig 1948. ↑
- Wilhelm von Humboldt: Ideen zu einem Versuch, die Gränzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen. Hrsg. von Eduard Cauer. Breslau 1851, S. 9 f. ↑
- Vgl. Sroka: Die Bildungskonzeption Wilhelm von Humboldts, S. 7. ↑
- Kurella: Der ganze Mensch, S. 10. ↑
- Manfred Jäger: Literatur und Kulturpolitik in der Entstehungsphase der DDR (1945–1952). In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, Bonn 1985, Nr. 40–41, S. 32–47, hier S. 42 (im Folgenden „Beilage Parlament“). ↑
- Walter Ulbricht: An alle Bürger der Deutschen demokratischen Republik! An die ganze deutsche Nation. Rede auf der 11. Tagung des Nationalrates der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland in Berlin. 23. März 1962. In: Ders., Zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Aus Reden und Aufsätzen, Bd. X, 1961–1962, Berlin 1966, S. 456. ↑
- Natalja P. Timofejewa: Einleitung. Deutschland zwischen Vergangenheit und Zukunft. In: Die Politik der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Kultur, Wissenschaft und Bildung 1945–1949. Verantwortliche Bearbeiter: Jan Foitzik / Natalja P. Timofejewna. München 2005, S. 19 (Texte und Materialien zur Zeitgeschichte, Bd. 15). ↑
- Vgl. Lothar Ehrlich / Gunther Mai / Ingeborg Cleve: Weimarer Klassik in der Ära Ulbricht. In: Weimarer Klassik in der Ära Ulbricht, S. 19. ↑
- Kongreß der Künstler in Dresden. Bericht des „Neuen Deutschland“, Nr. 163, 1.11.1946. In: Dokumente zur Kunst‑, Literatur- und Kulturpolitik der SED. Hrsg. von Elimar Schubbe, Stuttgart 1972, Dok. 5, S. 66 f., hier S. 67 (im Folgenden: Schubbe-Dokumente). ↑
- Vgl. Johannes R. Becher: Walter Ulbricht. Berlin 1958, S. 27. ↑
Quelle: Horst Groschopp: Der ganze Mensch. Die DDR und der Humanismus. Ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte. Marburg: Tectum Verlag 2013, 559 S., hier S. 11–19.