Glücksuche und Überlebenskunst

Die Über­schrift zu die­ser Infor­ma­ti­on ist eine Kurz­fas­sung des Titels mei­nes kul­tur­wis­sen­schaft­li­chen Nach­wor­tes zu den jetzt pos­tum ver­öf­fent­lich­ten Memoi­ren von Lot­te Strub-Rayß (17.02.1912 bis 06.01.2008) “Ver­dammt und ent­rech­tet. Stutt­gart – Basel – Mos­kau … 16 Jah­re Gulag und Ver­ban­nung. Aus dem Nach­lass her­aus­ge­ge­ben von Kon­rad Rayß“ (Ber­lin: Tra­fo Ver­lag 2018, 666 S.).

Die Auto­bio­gra­phie ist die Geschich­te einer jun­gen Frau, die nach dem Ers­ten Welt­krieg in einer schwä­bi­schen bür­ger­li­chen Fami­lie auf­wuchs. Sie stu­dier­te Kunst an der Stutt­gar­ter Kunst­ge­wer­be­schu­le, ver­lieb­te sich in den bekann­ten Arzt und Dra­ma­ti­ker Fried­rich Wolf und erleb­te die ganz gro­ße Lie­be. Früh wand­te sie sich der lin­ken Bewe­gung zu und leis­te­te Wider­stand gegen das erstar­ken­de NS-Regime. Sie ret­te­te 1933 die spä­ter berühm­ten Söh­ne des Dich­ters Kon­rad und Mar­kus Wolf und sein Archiv.

1933 muss­te sie Deutsch­land ver­las­sen. Sie floh über meh­re­re Sta­tio­nen nach Mos­kau. In Engels stu­dier­te sie Päd­ago­gik, hei­ra­te­te den Jour­na­lis­ten Lorenz Locht­ho­fen. 1938 wur­de sie Opfer des Stal­in­ter­rors, erlitt 16 Jah­re Gulag und Verbannung.

Die­se Memoi­ren sind ein Bei­trag zur deut­schen Erin­ne­rungs­kul­tur, eine Doku­men­ta­ti­on der End-Zeit-Wei­ma­rer Repu­blik, eine Auf­klä­rungs­schrift zur Gulag- und Ver­ban­nungs­ge­schich­te der Sowjet­uni­on und zum Schick­sal deut­scher Politemigranten.

Das Nach­wort heißt „Die Suche nach Glück und die Kunst des Über­le­bens“ (ebd., S. 529–587). Es hat fol­gen­de Gliederung:

Über die­ses Buch

Begin­nen­de Rezep­ti­on einer sper­ri­gen Biographie

Geheim­nis­se der Lilo-Herrmann-Legende

Manu­skript­ge­schich­te

Kind­heit und Jugend

Die „schö­ne Zeit“

Exil in der Sowjetunion

Opfer des „Gro­ßen Terrors“

Der Gulag

Frau­en­schick­sa­le im Gulag

Auf­klä­rung der Verbrechen

Leben unter Beobachtung

Das Nach­wort erscheint dem­nächst in erwei­ter­ter Form in den BzG (Bei­trä­ge zur Geschich­te der Arbei­ter­be­we­gung). In ange­mes­se­nem zeit­li­chem Abstand wird auch die­se Home­page das Nach­wort publizieren.

Rezen­sio­nen des Werkes:

- Wla­dis­law Hede­ler: Zur Ret­tung ein eige­nes Kind. Die Gedächt­nis­pro­to­kol­le der Lot­te Strub-Rayß über ihre Zeit in Sta­lins Sowjet­uni­on. In: Neu­es Deutsch­land, 14.03.2018

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