Adolph Hoffmann und die Lebenskunde

Hoff­mann in der Novem­ber­re­vo­lu­ti­on In den bei­den gro­ßen deut­schen Revo­lu­tio­nen 1848/49 und 1918/19 wirk­ten Frei­re­li­giö­se und Frei­den­ker als füh­ren­de Akteu­re. Die­se Tat­sa­che ist weit­ge­hend unbe­kannt. Das hängt ers­tens mit unge­nü­gen­der Geschichts­ar­beit der frei­den­ke­ri­schen Nach­fol­ge­or­ga­ni­sa­tio­nen zusam­men; zwei­tens zeigt die­se Leer­stel­le, dass sol­che Zusam­men­hän­ge nicht zu den The­men der deut­schen Geschichts­for­schung gehö­ren. Es gibt aber noch einen … Read more

Wie wird man Stalinist?

Mar­tin Schaad, His­to­ri­ker und Phi­lo­soph, stell­ver­tre­ten­der Direk­tor des Ein­stein Forums in Pots­dam, hat im Febru­ar 2013 einen Vor­trag gehal­ten mit dem Titel »Wie wird man eigent­lich Sta­li­nist?« Dazu hat er nun ein Buch ver­öf­fent­licht. Es han­delt über den Schrift­stel­ler, Kul­tur­funk­tio­när und Theo­re­ti­ker des Huma­nis­mus Alfred Kurel­la (1895–1975), dem wohl wich­tigs­ten Kul­tur­funk­tio­när und ‑theo­re­ti­ker der Ulb­richt-Zeit. … Read more

Humanismus auf der Bühne

Der Titel der umfäng­li­chen, 2017 in Leip­zig (beim Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­ler Die­ter Bur­dorf) ange­nom­men Dis­ser­ta­ti­on, ver­fasst von einem Autor, der in Damas­kus und Leip­zig Anglis­tik, Ger­ma­nis­tik und Poli­tik­wis­sen­schaft stu­dier­te, ver­spricht Ein­bli­cke in ein erfreu­li­cher­wei­se neu­er­dings zuneh­mend bear­bei­te­tes The­men­feld: Huma­nis­mus in der Nach­kriegs­zeit. Inwie­fern sich die­se Dis­kur­se in den Küns­ten, dar­un­ter der dra­ma­ti­schen Lite­ra­tur, spie­gel­ten, aus­drück­ten und eine … Read more

Eine ostdeutsche Kulturkunde

Folgt er dem vor­lie­gen­den Buch, so hat der Rezen­sent in drei Kul­tu­ren gelebt, bevor er in eine vier­te (und wei­te­re?) über­ge­ben wur­de, die der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land; folgt er den aktu­el­len Debat­ten, so ist er ein Vier­tel­jahr­hun­dert nach dem Ende der DDR in die ande­re deut­sche Gesell­schaft nur man­gel­haft inte­griert wor­den (Petra Köp­ping, 2018). Es präg­ten … Read more

Weltanschauung – Definition

Definition “Weltanschauung”

Welt­an­schau­un­gen sind alle kul­tu­rel­len Deutungs­systeme, Reli­gio­nen einge­schlossen, mit denen die Men­schen gemein­schaft­lich ihre Stel­lung in der Natur und die For­men ihres sozia­len Lebens zu ver­ste­hen und zu regeln suchen, und die ihnen Ori­en­tie­rung geben hin­sicht­lich des Gan­zen ihrer Lebens­umstände. Ent­sprechungen für das Wort in ande­ren Spra­chen feh­len, oder es ist dort – im Franzö­sischen und Eng­li­schen – ein Lehnwort.

Im enge­ren Ver­ständ­nis und im deut­schen Verfassungs­recht seit 1919 gebräuch­lich ist Welt­anschauung „eine wer­ten­de Stellung­nahme zum Welt­ganzen, wel­che allein unter imma­nen­ten Aspek­ten Ant­wort auf die letz­ten Fra­gen nach Ursprung, Sinn und Ziel der Welt und des mensch­lichen Lebens zu geben sucht.“ (Mer­tes­dorf 2008, S. 129). Die­se eine Tran­szen­denz ver­nei­nen­de Sicht ist wesent­lich Pro­dukt der Frei­denker­bewegung, der Säkulari­sierung und beson­ders der Revo­lu­ti­on von 1918.

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Meine Heimat, das sind die Städte und Dörfer

Heimat

Beob­ach­tun­gen Wir Sach­sen hat­ten am 21. Novem­ber 2018 unse­ren „Bett-Tag“. Wir sind die ein­zi­gen Deut­schen, die sich Jahr für Jahr für durch­schnitt­lich acht­zig Euro­nen pro Steu­er­zah­ler einen Fei­er­tag kau­fen. Den hat der Bie­den­kopf aus­ge­han­delt gegen mehr Ein­zah­lun­gen von jedem von uns in die Pfle­ge­kas­se, pro­zen­tu­al nach Ein­kom­men vor Steu­ern. Wir fei­ern und zah­len lie­ber. Wir … Read more