Bedeutungsverlust der Kirchen

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Cover INDES_NEW.jpg_800.jpgÜber ihr Ende als Verkünder einer allgemeinen Moral und die gesellschaftlichen und rechtlichen Folgen

Die Stel­lung der Kir­chen in Deutsch­land nach 1945 – die fort­be­stehen­de Ein­heit von Thron und Altar – hängt eng mit der Geschich­te der Bun­des­re­pu­blik zusam­men. Sicher­ten sich die Kir­chen in der Bun­des­re­pu­blik nach dem Zwei­ten Welt­krieg die in der Revo­lu­ti­on 1918/19 erreich­te Frei­heit vom Staat, wei­te­ten sie ihre Rech­te im Kal­ten Krieg noch aus und zogen aus der gleich­zei­ti­gen Garan­tie von Leis­tun­gen durch den Staat zusätz­li­che Vorteile.

Dabei pass­ten sie sich neu­en Lagen nicht nur immer wie­der geschickt an. Mit ihren mora­li­schen „Sinn­ge­bun­gen“, ihrem staat­lich besol­de­ten Reli­gi­ons­un­ter­richt und ihrer Domi­nanz in der Ritu­al­kul­tur mach­ten sie sich bis in die 1970er Jah­re unentbehrlich.

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Humanismus und Pazifismus – Beitrag zu einer aktuellen Debatte in der „säkularen Szene“

SPD Maifestzeitung 1914

Pazifismus

SPD Maifestzeitung 1914_NEW.jpg_800.jpgSucht man heu­te in der Pres­se das Wort Pazi­fis­mus, dann fin­det es sich meist in nega­ti­ver Anwen­dung als fei­ges Ver­hal­ten, aber zugleich als etwas, was im Bewusst­sein der deut­schen Bevöl­ke­rung zu über­win­den sei, weil die Welt­la­ge es erfor­de­re. Im Umkehr­schluss kann man fol­gern, dass Pazi­fis­mus weit ver­brei­tet ist.

2011 wur­de in Deutsch­land die All­ge­mei­ne Wehr­pflicht aus­ge­setzt. Seit­dem erüb­ri­gen sich Ein­rich­tun­gen wie die am 2. März 1957 gegrün­de­te „Zen­tral­stel­le für Recht und Schutz der Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rer aus Gewis­sens­grün­den“ (Zen­tral­stel­le KDV in Frei­burg). Damals, im Kal­ten Krieg, galt schon als Pazi­fis­mus, was nur den Anschein erweck­te, sich den Rus­sen zu ergeben. 

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Lutherehrung 2017

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IMG_3224.jpegIm Fol­gen­den eini­ge kur­ze Anmer­kun­gen in 13 The­sen. Sie ent­stan­den zur eige­nen Vor­be­rei­tung im Vor­feld des Podi­ums „Luther und der Huma­nis­mus“ auf dem „Huma­nis­ten­tag“ am 17. Juni 2017 in der Nürn­ber­ger „Meis­ter­sin­ger­hal­le“. Das Foto (von Joa­chim Gre­be) zeigt die Teil­neh­mer der Podi­ums­de­bat­te von rechts nach links: Dr. Andre­as Fin­cke, Prof. Dr. Armin Pfahl-Traugh­ber, Dr. Frank Schul­ze und Dr. Horst Groschopp.

1. In der gan­zen Geschich­te des Luthe­ris­mus sind bei ihrer Betrach­tung min­des­tens drei Ebe­nen zu unter­schei­den: Luther in sei­ner Zeit, Luther­bil­der in den ver­schie­de­nen Epo­chen und der Streit um Luthers heu­ti­ge Bedeu­tung. Dabei sind auch die ver­schie­de­nen Sub­jek­te zu unter­schei­den, die Luther folg­ten oder ihn bekämpf­ten, die Luther inter­pre­tier­ten in ihrem Für und Wider bis heu­te. Ähn­li­ches gilt für den Huma­nis­mus, der zur Zeit Luthers ein ande­rer ist als in der Gegen­wart, zumal es auch hier ein Für und Wider gibt.

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Neuausgabe der Max-Hoelz-Biographie

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cover_hoelz_mimesis.jpg(Mailand/Zwickau) Der auf dem deut­schen Markt neue ita­lie­ni­sche „Mime­sis Ver­lag“ hat den frei­den­ke­ri­schen Klas­si­ker „Vom ‘Wei­ßen Kreuz‘ zur ‘Roten Fah­ne’“ von 1929 (Malik-Ver­lag) neu her­aus­ge­ge­ben und mit einem Vor­wort von mir ver­se­hen, dass die neue­ren Befun­de zur Bio­gra­phie von Max Hoelz (1889–1933) und zur Werk­ge­schich­te zusammenfasst.

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Pro Humanismus

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AL245FN.jpg(Aschaffenburg/Zwickau) Mein neu­es Buch ist unter dem Titel „Pro Huma­nis­mus“ im „Ali­bri Ver­lag“ erschie­nen. Der Huma­nis­ti­sche Pres­se­dienst (hpd) brach­te dazu am 2. Dezem­ber 2016 ein Inter­view.

Die Publi­ka­ti­on eröff­net eine neue Rei­he „Huma­nis­mus­per­spek­ti­ven“ – einem frü­he­ren Titel des Autors fol­gend. Das neue Buch behan­delt die jün­ge­re Geschich­te der Kon­fes­si­ons­frei­en in Deutsch­land (Inhalt). Den Fokus bil­det die Aneig­nung, Aus­for­mung und „Anwen­dung“ des Humanismus.

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Gehört Humanismus zu Deutschland?

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Worum geht es?

IMG_0526 Kopie.jpgWer täg­lich im Pres­se­dienst Goog­le News Rea­der liest, was es Neu­es über Huma­nis­mus gibt, erhält ein unge­fäh­res Bild vom hie­si­gen Wort­ge­brauch. Die­ser ist sehr weit ent­fernt von dem, was man wis­sen­schaft­lich über ihn sagen kann; oder gar, was in der „säku­la­ren Sze­ne“ dar­un­ter ver­stan­den wird.

Es ergibt sich ein Sam­mel­su­ri­um von mehr oder min­der will­kür­li­chen Anwen­dun­gen der Begrif­fe Mensch, Mensch­sein und Mensch­lich­keit, oft als eher zufäl­li­ges Füll­wort bei der Beschrei­bung etwa des „bedin­gungs­lo­sen Grund­ein­kom­mens“, der Zuwan­de­rung, der „grie­chi­schen See­le“, der moder­nen oder anti­ken Archi­tek­tur, des Zwecks der Abfall­wirt­schaft, des huma­nen Straf­voll­zugs usw. usf.

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